Das BAG fördert die (freiwillige oder durch die Ärzteschaft geförderte) Beratung und Testung von HIV und anderen STI. Zu diesem Zweck hat das BAG HIV-Empfehlungen für die Stellen, welche die freiwillige Beratung und Testung (VCT) anbieten, sowie für die Ärzteschaft veröffentlicht.
HIV-Test zur Eigenanwendung («HIV-Selbsttest»)
Informationen zum HIV-Test zur Eigenanwendung («HIV-Selbsttest») finden Sie hier.
Freiwillige Beratung und Testung (VCT)
Die Förderung der freiwilligen STI-Testung (einschliesslich HIV) wird seit der Herausgabe des Nationalen Programms HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen in den Spitalzentren und Beratungsstellen für sexuelle Gesundheit laufend verstärkt.
Das BAG empfiehlt, bei einem HIV/STI-Test immer auch eine Anamnese zum Sexualverhalten sowie eine Vor- und Nachberatung durchzuführen. Der HIV-Schnelltest der 4. Generation kann eine HIV-Infektion frühestens zwei Wochen nach einer Risikosituation erkennen und die Abwesenheit einer HIV-Infektion sechs Wochen nach einer Risikosituation bestätigen. Bei einem Verdacht auf eine HIV-Primoinfektion (grippeähnliche Symptome) führen die HIV/STI-Teststellen einen sensibleren Test mit Laboranalyse durch. Es existiert auch ein Schnelltest für die Erkennung einer Syphilis.
Das BAG unterstützt die freiwillige HIV/STI-Beratung und -Testung und publiziert auf seiner Website gezielte HIV-Empfehlungen für die Teststellen, die das VCT anbieten.
Provider initiated counselling and testing (PICT)
Das Konzept «Provider initiated counselling and testing» (PICT) ist eine Ergänzung des Konzepts VCT (Voluntary counselling and testing). Der HIV-Test nach den Regeln des VCT soll nicht nur auf Nachfrage der Patientinnen und Patienten erfolgen. So sollen beispielsweise Ärztinnen und Ärzte den HIV- und Syphilis-Test systematisch allen schwangeren Frauen empfehlen. Es gibt eine Reihe von Symptomen und Krankheitsbildern, die auf eine HIV-Infektion hindeuten und die Ärzteschaft dazu veranlassen sollten, einen HIV-Test vorzuschlagen. Das BAG hat in Zusammenarbeit mit der Fachkommission Klinik und Therapie HIV Empfehlungen ausgearbeitet.
Die PICT-Empfehlungen verfolgen drei Ziele: Der Arzt bzw. die Ärztin soll a) die HIV-Primoinfektion nicht verpassen, b) bei unklaren Symptomen und Krankheitsbildern an eine fortgeschrittene HIV-Infektion denken und c) bei Hinweisen auf ein riskantes Sexualverhalten ein präventives Beratungsgespräch führen und den HIV-Test vorschlagen.
BerDa (Beratungsleitfaden und Datenverwaltungssystem für VCT-Stellen)
Um ein qualitativ hohes Niveau der Beratung in den VCT-Stellen der Schweiz zu garantieren, entwickelte das BAG unter dem Namen BerDa ein elektronisches Tool. Ausgehend von einem Klienten-Fragebogen stellt BerDa den Beratenden die Antworten der zu beratenden Person bereit. Es liefert zudem eine Reihe von allgemeingültigen Empfehlungen zur Beratung bei HIV/STI-Tests und ermöglicht so eine Strukturierung der Beratung. Die anonym erfassten statistischen Daten stehen den VCT-Stellen für ihre Qualitätsentwicklung zur Verfügung und werden für die Beobachtung verschiedener Tendenzen in der Schweiz genutzt.
VCT-Stellen, die BerDa nutzen möchten, können sich beim BAG bei der Sektion Prävention und Promotion, Abteilung Übertragbare Krankheiten, melden.
LOVE LIFE und Test- und Beratungsstellen in der Schweiz
Hier finden Sie eine Übersicht über die Beratungs- und Teststellen der Schweiz.
Letzte Änderung 24.04.2024
Kontakt
Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Übertragbare Krankheiten
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