Rifttalfieber (Rift Valley Fieber, RVF)

Das RVF wird durch infektiöse Tierprodukte und Aerosole auf den Menschen übertragen. Das Virus kann auch von Mücken übertragen werden. Die Krankheit ist in Afrika südlich der Sahara verbreitet. In den betroffenen Ländern wird vorbeugend der Schutz vor Mückenstichen empfohlen.

Erreger und Übertragung

Das Rifttalfieber ist eine virale Erkrankung, die vorwiegend bei Wiederkäuern vorkommt (insbesondere bei Schafen, aber auch bei Ziegen, Rindern, Kamelen, Antilopen, etc.). Es handelt sich dabei um eine Krankheit, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden kann (Zoonose). Fälle beim Menschen treten meistens in Zusammenhang mit grossen Ausbrüchen in Tierherden auf. Zur Übertragung vom Tier auf den Menschen kann es auf verschiedenen Wegen kommen: über Stechmücken der Gattungen Culex, Aedes sowie Phlebotomus; über den Kontakt mit Blut, Gewebe oder Ausscheidungen infizierter Tiere; beim Schlachten über das Einatmen von infizierten Schwebeteilchen; beim Konsum von nicht-erhitztem Fleisch oder unpasteurisierten Milchprodukten. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch durch den Kontakt mit infiziertem Blut oder blutigen Ausscheidungen ist nicht ausgeschlossen.

Krankheitsbild

3 bis 12 Tage nach der Infektion kommt es zu grippeähnlichen Symptomen mit hohem Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Bei den meisten Fällen klingt die Erkrankung nach 2 bis 4 Tagen wieder ab. Bei 1 bis 3 Prozent der Erkrankten jedoch kommt es nach weiteren 3 bis 4 Tagen zu einem schweren Verlauf: der Blutkreislauf bricht zusammen und der Betroffene leidet an einem akuten Schocksyndrom mit inneren und äusseren Blutungen. In einigen Fällen kommt es zusätzlich zu einer Leberentzündung. In den 1 bis 2 Wochen nach Abklingen des Fiebers tritt bei manchen Patienten eine in der Regel tödliche Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Entzündung der Netzhaut (Retinitis) auf, die zur Erblindung führen kann. Bei Patienten, die ein akutes Schocksyndrom erleiden, verläuft die Krankheit in 50 Prozent der Fälle tödlich.

Verbreitung und Häufigkeit

Das Rifttalfieber kommt in ganz Afrika südlich der Sahara vor (v.a. Sudan, Kenia, Uganda, Tansania, Äthiopien, Zentralafrika und gesamtes südliches Afrika einschliesslich Madagaskar). In diesen Ländern werden immer wieder grössere Epidemien verzeichnet. Ausbrüche wurden aber auch schon in Ägypten und auf der arabischen Halbinsel beobachtet. In Europa kommt die Krankheit weder beim Tier noch beim Menschen vor. Es ist jedoch zu erwarten, dass es vereinzelt bei Reiserückkehrern zu Rifttalfieber kommen kann.

Vorbeugung

Gegen das Rifttalfieber existieren weder eine Impfung noch spezifisch wirkende Medikamente. Bei Reisen in Gebiete, wo die Krankheit vorkommt, werden folgende vorbeugende Massnahmen empfohlen: Schutz vor Mückenstichen sowohl tagsüber wie auch nachts (Anwendung von Mückenspray auch tagsüber, Tragen von langärmliger Kleidung, Schlafen unter einem imprägnierten Moskitonetz), Vermeidung des Kontakts zu krank wirkenden Tieren. In den von Rifttalfieber betroffenen Gebieten sollte Fleisch nur ausreichend erhitzt und Milch- und Milchprodukte nur pasteurisiert konsumiert werden.

Weitere Informationen zur weltweiten Verbreitung und Vorbeugung der Krankheit erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder einer Fachärztin für Reisemedizin.

Letzte Änderung 07.11.2023

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