Erreger und Übertragung
Pest ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Bakterium namens Yersinia pestis verursacht wird. Es handelt sich dabei um eine Tierkrankheit, die auf den Menschen übertragen werden kann (Zoonose). Die Übertragung erfolgt meist durch Bisse von Flöhen oder Läusen, die auf infizierten Ratten oder Haustieren leben. Beim Befall der Lunge (Lungenpest) ist die Krankheit leicht von Mensch zu Mensch übertragbar: Im Tierversuch reichen 100 bis 500 infektiöse Keime für eine Ansteckung.
Krankheitsbild
Eine Pest äussert sich durch Symptome wie Fieber, Schwellung der Lymphknoten - meist in der Leistengegend - und Atembeschwerden. Wird sie nicht behandelt, kann sie den Tod zur Folge haben. Die Zeit von der Ansteckung bis zur Erkrankung variiert zwischen 1 und 7 Tagen.
Verbreitung und Häufigkeit
In der Schweiz sind in den letzten 30 Jahren keine Pestfälle mehr aufgetreten. Weltweit registriert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa 1’000 bis 3’000 Pestfälle pro Jahr, meistens in Form kleinerer, örtlich begrenzter Epidemien. In Europa gab es den letzten dokumentierten Pestausbruch im Zweiten Weltkrieg. Man nimmt an, dass die Pest gegenwärtig in Europa nicht mehr existiert. Aufgrund der geringen infektiösen Dosis und des schweren Krankheitsbildes einer Lungenpest besteht das Risiko, dass Yersinia pestis als biologische Waffe eingesetzt werden könnte.