Erreger und Übertragung
HIV ist die Abkürzung für das zu den Retroviren gehörende Human Immunodeficiency Virus, was auf Deutsch «Menschliches Immunschwäche-Virus» bedeutet. Übertragen wird das HI-Virus durch ungeschützten Geschlechtsverkehr sowie Spritzen- und Nadeltausch bei Drogenkonsum. Auch kann es während der Schwangerschaft von der infizierten Mutter auf das Kind und später durch das Stillen übertragen werden. In Ländern, die einen tieferen technischen Standard der Medizin haben als die Industrieländer, ist das Risiko einer Übertragung während Bluttransfusionen erhöht.
Krankheitsbild
Kurz nach der Infektion vermehrt sich das Virus sehr stark. Oft treten dabei milde, grippeähnliche Symptome auf, die in der Regel nach mehreren Wochen wieder verschwinden. Als Abwehrreaktion werden Antikörper gegen das HIV gebildet, die in der Regel spätestens drei Monate nach der Ansteckung im Blut nachgewiesen werden können. Es folgt eine symptomfreie Phase, die Monate oder Jahre dauern kann, in der sich aber das Virus im Körper weiter vermehrt und das Immunsystem schädigt. Bei fortschreitender Immunschwäche erscheinen zunächst unspezifische Krankheitssymptome wie zum Beispiel Schnupfen, Fieber, Husten oder Lymphknotenschwellungen, bis schliesslich charakteristische Infektionskrankheiten oder Tumore auftreten. Dieses letzte Stadium der HIV-Infektion wird Aids genannt (Acquired Immune Deficiency Syndrome, auf Deutsch «Erworbenes Immunschwächesyndrom»), wenn die Kriterien der Aidsdefinition erfüllt sind.
Dank medizinischen Therapiemöglichkeiten, bestenfalls im Frühstadium der Erkrankung, bestehen heute reelle Chancen, dass sich die Immunschwäche zurückbildet oder sich gar nicht entwickelt. Eine HIV-Infektion ist aber nach wie vor eine lebensbedrohliche Krankheit, wenn die Therapien nicht konsequent und lebenslang angewendet werden.
Verbreitung und Häufigkeit
Weltweit leben mehr als 37 Millionen Menschen, die mit dem HIV infiziert sind oder bei denen bereits Aids, die Spätfolge einer HIV-Infektion, ausgebrochen ist. Gemäss neueren Schätzungen leben in der Schweiz rund 16'600 mit HIV infizierte Menschen.
Vorbeugung
Um sich vor einer Infektion zu schützen, gilt es Safer Sex zu beachten und auf den gemeinsamen Gebrauch von Spritzen und Injektionsnadeln zu verzichten. Wer wechselnde oder mehrere Sexpartner im gleichen Zeitraum hat, soll mit einem Arzt, einer Ärztin oder einer anderen Fachperson über HIV und andere sexuell übertragene Infektionen sprechen und sich beraten lassen, ob Tests nötig sind. Und für alle Menschen, die Sex haben, gilt:
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Während einer Schwangerschaft sind zudem regelmässige Kontrollen bei der Frauenärztin oder beim Frauenarzt wichtig. Für den Schutz des Kindes werden Schwangere unter anderem auf HIV, Syphilis und Hepatitis B getestet.