Hepatitis E

Hepatitis_E

Hepatitis E ist eine infektiöse Leberentzündung. Die Übertragung erfolgt in Industrieländern vor allem über kontaminierte Lebensmittel. Infizierte können eine Gelbsucht entwickeln. Die meisten Fälle heilen ohne Behandlung aus.

Erreger und Übertragung

Hepatitis E ist eine infektiöse Leberentzündung, die durch das Hepatitis E Virus (HEV) ausgelöst wird. Das Virus wird je nach Genotyp unterschiedlich übertragen. In Europa und Nordamerika wird das Virus von Tieren (z. B. Haus- und Wildschweinen) über die Lebensmittelkette auf den Menschen übertragen. Als risikoreich gelten insbesondere Produkte, die rohe Schweineleber enthalten. In Teilen Asiens, Afrikas und Mexikos gelangt das Virus fäko-oral, d. h. durch die direkte oder indirekte Einnahme von Fäkalien, in den Organismus. Dies geschieht meistens durch kontaminiertes Wasser.

Krankheitsbild

Hepatitis E ist eine akute Erkrankung, die durch Fieber, Gelenk- und Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und Übelkeit gekennzeichnet ist. Seltener kann auch eine Gelbsucht auftreten. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis sechs Wochen. Es wird jedoch geschätzt, dass mehr als 90% der Infektionen symptomlos verlaufen. Die meisten symptomatischen Fälle heilen ohne Behandlung aus. Schwerere Verläufe können bei Personen mit vorbestehender Leberkrankheit vorkommen. Bei immunsupprimierten Personen oder Transplantationspatienten kann die Infektion chronifizieren und unbehandelt zu einer Leberzirrhose (Vernarbung des Lebergewebes) führen. Solche Fälle können mit antiviralen Medikamenten behandelt werden. Seltener sind im Zusammenhang mit Hepatitis E auch neurologische Komplikationen beschrieben worden, wie z. B. eine Muskeldegeneration oder schmerzhafte Schulterlähmung.

Verbreitung und Häufigkeit

Das Virus kommt weltweit vor, je nach Genotyp mit unterschiedlichem Krankheitsbild und in unterschiedlichen Regionen. In Europa und Nordamerika kommen die lebensmittelübertragenen Genotypen 3 und 4 vor. In Teilen Asiens, Afrikas und Mexikos führen die durch kontaminiertes Wasser übertragenen Genotypen 1 und 2 regelmässig zu Epidemien, manchmal mit mehreren hunderttausend Fällen. Betroffen sind vor allem junge Erwachsene und Schwangere.

Vorbeugung

Immunsupprimierte Personen oder solche, die an einer Leberkrankheit leiden, sowie Senioren, Schwangere und Kinder, sollten auf rohe Schwein- oder Wildschweinerzeugnisse verzichten. Um eine mögliche Übertragung von Hepatitis E über Fleischprodukte zu verhindern, empfiehlt es sich, Fleischprodukte vor dem Verzehr vollständig durchzugaren. In der Schweiz ist keine Impfung gegen Hepatitis E verfügbar.

Weitere Informationen zur weltweiten Verbreitung und Vorbeugung der Krankheit erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin oder einem Facharzt/einer Fachärztin für Reisemedizin.

Zahlen zu Hepatitis E

Datendetails zu Hepatitis E

Entwicklung der wöchentlichen Fallzahlen auf der Basis des obligatorischen Meldesystems, welches aufgrund von Meldungen der Ärzte erstellt wird.

Wöchentliche Fallzahlen

Basis: obligatorisches Meldesystem

Weiterführende Themen

Infektionskrankheiten: Ausbrüche, Epidemien, Pandemien

Infektionskrankheiten breiten sich auch in Zeiten moderner Medizin aus. Wann sprechen wir von einem Ausbruch? Wann von einer Epidemie oder Pandemie? Definitionen, aktuelle Zahlen und unsere Empfehlungen finden Sie hier.

Letzte Änderung 06.11.2023

Zum Seitenanfang

Kontakt

Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Übertragbare Krankheiten
Schwarzenburgstrasse 157
3003 Bern
Schweiz
Tel. +41 58 463 87 06
E-Mail

Kontaktinformationen drucken

https://www.bag.admin.ch/content/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/hepatitis-e.html