Das Dengue-Virus wird von verschiedenen Mücken übertragen. Es hat sich weltweit stark ausgebreitet. In der Schweiz kam es bisher nicht zu Übertragungen. Der Schutz vor Mückenstichen ist empfohlen bei Reisen in Gebiete, in denen das Dengue-Fieber vorkommt, und ist die derzeit bevorzugte Präventionsmassnahme.
Das Dengue-Fieber ist eine virale Erkrankung, die durch infizierte Stechmücken der Gattung Aedes verbreitet wird, hauptsächlich durch Gelbfiebermücken Aedes aegypti, aber auch durch asiatische Tigermücken Aedes albopictus. Es gibt vier Serotypen (Untergruppen) des Virus.
Dengue-Fieber tritt meist 4 bis 7 Tage (selten 3 bis 14 Tage) nach dem Stich durch eine infizierte Mücke auf. Eine Infektion verläuft in ca. 40 bis 80 Prozent der Fälle asymptomatisch. Sie kann aber auch ein breites Spektrum an klinischen Erscheinungsbildern hervorrufen: Beim klassischen Dengue-Fieber kommt es zu hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlägen. In seltenen Fällen wird von einer schweren Verlaufsform berichtet - dem Dengue-Hämorrhagischen Fieber beziehungsweise dem Dengue-Schock-Syndrom. Kommt es zu einer Zweitinfektion besteht im Vergleich zu einer Erstinfektion ein erhöhtes Risiko, einen schweren Krankheitsverlauf zu entwickeln.
Bisher gibt es kein wirksames Medikament, das heisst die Therapie erfolgt symptomatisch. Beschwerden lassen sich nur mit fiebersenkenden und schmerzstillenden Präparaten lindern, wobei solche, die auf Salizylaten basieren, aufgrund der blutverdünnenden Effekte kontraindiziert sind.
In den letzten Jahren ist die Zahl der Dengue-Fieber-Fälle weltweit stark gestiegen. Daneben hat auch die geografische Ausbreitung zugenommen. In Europa ist es ebenfalls bereits zu einzelnen Übertragungen gekommen.
Die weltweite Zunahme widerspiegelt sich in den in der Schweiz registrierten Fällen bei Reiserückkehrenden. Im Inland hat bis anhin noch keine Übertragung stattgefunden.
Jedoch breiten sich nach Europa eingeschleppte Aedes-Mücken auch in der Schweiz aus. Die asiatische Tigermücke hat sich hierzulande bereits in mehreren Regionen etablieren können. Auch die asiatische Buschmücke, Aedes japonicus, hat sich regional etabliert. Diese Mückenart kann unter Laborbedingungen ebenfalls das Dengue-Fieber Virus übertragen. Somit besteht in der Schweiz ein grundsätzliches Risiko für eine Dengue-Übertragung, doch dieses ist sehr gering und nur unter bestimmten Bedingungen gegeben. Dazu müssten zum Beispiel Mücken das Virus bei einem mit Dengue-Viren infizierten Reiserückkehrer aufnehmen und auf eine andere Person übertragen.
Ein Erkrankungsrisiko besteht an Orten, an welchen das Dengue-Fieber vorkommt, sowie deren Vektor vorhanden ist. Auf dem europäischen Markt gibt es derzeit zwei Impfstoffe gegen Dengue-Fieber, aber nur einer ist in der Schweiz zugelassen. Seine Indikation ist beschränkt auf Reisende in Gebiete mit hoher Dengue-Übertragung, und wird nur unter besonderen Umständen empfohlen (Reisende, bei denen Hinweise auf eine frühere Dengue-Infektion vorliegen).
Der Schutz vor Mücken gilt als die beste Präventionsmassnahme für Reisende in Endemiegebiete. Es empfiehlt sich, langärmelige, mit Insektiziden behandelte weite Kleider zu tragen, tagsüber und abends ein Mückenschutzmittel aufzutragen und unter einem Moskitonetz zu schlafen.
Weitere Informationen zur weltweiten Verbreitung und Vorbeugung der Krankheit, inklusive Impfempfehlungen erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin oder einem Facharzt/einer Fachärztin für Reisemedizin (siehe auch Statement (auf English) vom Schweizerischen Expertenkomitee für Reisemedizin (EKRM) unter www.healthytravel.ch/de/vaccinations > Dengue).
Unter vektorübertragenen Krankheiten versteht man Infektionskrankheiten, bei denen die Erreger durch Vektoren wie z. B. Mücken oder Zecken übertragen werden.