Erreger und Übertragung
Chlamydien-Infektionen sind die am häufigsten diagnostizierten sexuell übertragbaren Infektionen bakterieller Herkunft. Sie werden durch das Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht. Die Infektion kann durch ungeschützten oralen, vaginalen und analen Geschlechtsverkehr oder bei der Geburt von der Mutter auf das Neugeborene übertragen werden.
Krankheitsbild
Etwa 70 Prozent der Frauen und etwa 50 Prozent der Männer mit einer Chlamydien-Infektion haben nur geringfügige oder gar keine Beschwerden. Wenn Beschwerden vorhanden sind – in der Regel 2 bis 6 Wochen nach der Infektion – so äussern sich diese vor allem durch Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen sowie durch Ausfluss aus der Scheide bzw. Harnröhre. Auch wenn keine Symptome auftreten, können Chlamydien auf Sexualpartner übertragen werden. Eine Chlamydiose kann mit Antibiotika geheilt werden oder auch spontan ausheilen.
Eine unbehandelte Chlamydiose kann bei Frauen eine Beckenentzündung nach sich ziehen, die zu Unterleibsschmerzen, Fieber, ungewöhnlichem Ausfluss, Beckenschmerzen und zur Verklebung der Eileiter führen kann. Tritt Letzteres ein, erhöht sich das Risiko einer Bauchhöhlenschwangerschaft und kann Unfruchtbarkeit zur Folge haben. Bei Männern ist in seltenen Fällen eine Nebenhodenentzündung mit anschliessender Sterilität die Folge. Infizierte Neugeborene können an einer Bindehaut- oder an einer Lungenentzündung erkranken.
Verbreitung und Häufigkeit
In der Schweiz nimmt, wie in Europa auch, die Zahl der jährlich gemeldeten Chlamydien-Infektionen kontinuierlich zu. Im Jahr 2022 lag die Anzahl gemeldeter Fälle bei 13’063. Die Infektion ist besonders bei Jugendlichen und jungen Frauen unter 24 Jahren verbreitet; Männer sind zum Zeitpunkt der Diagnose im Durchschnitt etwas älter.
Vorbeugung
Kondome verringern das Risiko, sich mit Chlamydien zu infizieren. Eine Ansteckung kann aber trotz Kondom erfolgen. Wichtig
ist, eine Infektion früh zu erkennen und zu behandeln.
Deshalb gilt:
Wer wechselnde oder mehrere Sexpartner im gleichen Zeitraum hat, soll mit einem Arzt, einer Ärztin oder einer anderen Fachperson über HIV und andere sexuell übertragene Infektionen sprechen und sich beraten lassen, ob Tests nötig sind.
Für den Fall einer Infektion gibt es auf der Webseite www.lovelife.ch Tipps, wie man den Partner oder die Partnerin informieren kann.
Und für alle Menschen, die Sex haben, gilt:
«Mach deinen Safer-Sex-Check auf www.lovelife.ch.»