Das BAG erstellt in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern Empfehlungen, Richtlinien und Informationen zum Thema Überwachung, Verhütung und Bekämpfung von healthcare-assoziierten Infektionen. Dies unter anderem mit der nationalen Strategie NOSO. Ziel ist der Schutz des Einzelnen und der Bevölkerung.
Infektion mit Mycobacterium chimaera nach Chirurgie am offenen Herzen
Von 2012 bis 2016 wurde am Universitätsspital Zürich (USZ), am Universitätsspital Basel (USB) und am Kantonsspital Baselland (KSBL) in Liestal bei zehn Patienten nach einer Operation am offenen Herzen eine schwerwiegende und disseminierte Infektion mit Mycobacterium chimaera diagnostiziert. Dieses nicht-tuberkulöse Mykobakterium wurde wahrscheinlich während des Eingriffs aus dem Wasser von Temperaturregulierungsgeräten via Aerosole durch die Luft ins Operationsgebiet übertragen. Seit 2014 werden Massnahmen zur Verringerung dieses Risikos getroffen, aber die Anzeichen der Erkrankung können noch mehrere Jahre nach dem Eingriff auftreten. Wenn Patienten Monate oder Jahre nach Chirurgie am offenen Herzen unklare Infektionen, Blutkultur-negative Endokarditiden oder Symptome einer Systemerkrankung entwickeln, dann ist es wichtig, eine Infektion mit M. chimaera in Erwägung zu ziehen und zeitgerecht abzuklären. Ausserdem muss die Verwendung von Temperaturreglern in der Herzchirurgie besonderen Sicherheitsvorkehrungen und einer sorgfältigen Überwachung unterliegen.
Letzte Änderung 02.05.2019
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