Rund 85 Prozent der Antibiotika werden im ambulanten Bereich verschrieben. In der Schweiz ist der Antibiotikaverbrauch in der Humanmedizin im internationalen Vergleich eher tief. Die Verschreibungspraxis zeigt, dass dabei noch Optimierungsbedarf besteht.
Obschon die klinische Evidenz dagegen spricht, werden beispielsweise:
- bei 19 Prozent der unteren Harnwegsinfektionen Fluoroquinolone verschrieben.
- bei akuter Bronchitis (44 Prozent der Verschreibungen bei Infektionen der unteren Atemwege) noch zu häufig Antibiotika verschrieben.
Auch im pädiatrischen Bereich besteht noch Optimierungspotential in der Antibiotikawahl:
- Etwa 70 Prozent der Antibiotikaverschreibungen bei Kindern betreffen Infektionen der oberen Atemwege. Nicht immer werden dafür die empfohlenen (einfachen) Penicilline oder Aminopenicilline eingesetzt.
- Makrolide, die ein problematisches Profil für die Selektion von Resistenzen haben, werden wahrscheinlich zu häufig für die Therapie von Atemwegsinfektionen eingesetzt.
Letzte Änderung 19.11.2024
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