Antibiotika retten jeden Tag Tausende von Menschenleben. Doch ein Antibiotikum ist eine Waffe, die zunehmend abstumpft, je mehr sie gebraucht wird. Aus diesem Grund sollte man vermeiden, diese Medikamente unnötig einzunehmen. Bei viralen Erkältungen beispielsweise ist die Einnahme von Antibiotika nicht nur unnütz, sondern sogar gefährlich. Einerseits wegen den Nebenwirkungen der Medikamente, und andererseits, weil jede Einnahme von Antibiotika auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass man dadurch Träger – und potenziell auch Überträger – von antibiotikaresistenten Bakterien wird.
Antibiotika wirken nur gegen Bakterien
Mithilfe von diagnostischen Tests und aufgrund ihrer Erfahrung können Ärztinnen und Ärzte virale Infektionen gut von bakteriellen Infektionen unterscheiden. Wenn eine Ärztin keine Antibiotika verschreibt, geht sie davon aus, dass die Entzündung nicht von Bakterien verursacht ist, oder dass der Patient auch ohne Antibiotika wieder gesund wird.
Erkältungen, Halsschmerzen, viele Hustenerkrankungen, Nasennebenhöhlenentzündungen und die Mehrheit der Ohrenentzündungen (je nachdem, wie weit fortgeschritten sie sind) klingen von selbst wieder ab, weil der Körper in der Lage ist, mit der Zeit die Viren wieder loszuwerden, die diese Krankheiten verursachen. Die besten Mittel sind in jedem Fall Ruhe und ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Um die Unannehmlichkeiten dieser Erkrankungen zu lindern, können Inhalationen, Sprays oder auch gewisse Entzündungshemmer verwendet werden. Die Ärztin oder der Arzt kann auch andere Mittel verschreiben, wenn das Fieber andauert.
Weitere Ansteckungen verhindern
Die Ansteckungszeit, während der sich die Erkrankung auf andere Personen in der Umgebung übertragen kann, hängt stark von der Art der Krankheit ab. Generelle Hygieneprinzipien, wie wir sie von der Covid-19-Pandemie oder der Grippe kennen, helfen auch das Risiko einer Übertragung von krankmachenden Bakterien zu vermindern.
Vorsichtshalber sollte man immer in die Armbeuge niesen oder husten – anstatt in die Hände. Weil wir so viele Dinge damit anfassen, sind unsere Hände eine der wichtigsten Übertragungswege von Infektionskrankheiten. Um die Verbreitung von Erregern zu verhindern, ist es wichtig, Einwegtaschentücher zu verwenden und sich – mit warmem Wasser und Seife – regelmässig und sorgfältig die Hände zu waschen. Wer sich die Hände desinfizieren möchte, kann auch wässrige Alkohollösungen verwenden.
Wer sich an diese Vorsichtsmassnahmen hält, hilft auch zu vermeiden, dass sich die verletzlichsten Personen unserer Gesellschaft anstecken: Neugeborene und kleine Kinder, alte Leute sowie Personen mit einem geschwächten Immunsystem (z.B. Personen, die HIV-positiv sind, Operierte nach einer Organtransplantation und Personen, die an Krebs erkrankt sind, während oder nach einer Chemotherapie). Wenn man selber krank ist, sollte man darauf verzichten, Personen im Spital zu besuchen.
Vorsichtsmassnahmen zur Vermeidung der Ansteckung weiterer Personen
Hände waschen.
Waschen Sie sich mehrmals täglich gründlich die Hände mit Wasser und Seife.
In die Armbeuge husten oder niesen.
Wenn Sie kein Taschentuch zur Verfügung haben, husten oder niesen Sie bitte in Ihre Armbeuge. Dies ist hygienischer als die Hände vor den Mund zu halten. Sollten Sie doch die Hände benutzen, waschen Sie diese wenn möglich gleich danach gründlich mit Wasser und Seife.
In ein Papiertaschentuch husten oder niesen.
Halten Sie sich beim Husten oder Niesen ein Papiertaschentuch vor Mund und Nase.
Vorsichtsmassnahmen beim Kochen
Die Nahrung kann eine Ansteckungsquelle von antibiotikaresistenten Bakterien sein. Das Ansteckungsrisiko kann aber mit einfachen Mitteln verringert werden.
Letzte Änderung 03.09.2024
Kontakt
Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Übertragbare Krankheiten
Sektion Infektionskontrolle und Bekämpfungsmassnahmen
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