Die Zunahme internationaler Kontakte aufgrund der Reisetätigkeit führt zu einer raschen Ausbreitung von resistenten Bakterien, welche in gewissen Ländern schon häufig vorkommen (insbesondere im Wasser und den Nahrungsmitteln). Verschiedene Studien haben gezeigt, dass internationale Reisende oft mit resistenten Bakterien vom Ausland zurückkehren (unabhängig davon, ob sie dort krank waren oder nicht).
Ferien an exotischen Orten gehen oft mit «Reisedurchfällen» einher, einer 3 bis 4 Tage andauernden Darminfektion ohne weitere Folgen. Doch manchmal sind resistente Bakterien die Ursache solcher Infektionen. In der Folge können sie in die Schweiz verschleppt und auf verletzliche Personen übertragen werden. Zudem können die Bakterien ihre Antibiotikaresistenz-Gene an andere pathogene Keime übertragen.
Manchmal fragen Reisende ihre Ärztin oder ihren Arzt um ein Antibiotikarezept an, bevor sie ihre Reise antreten, damit sie eine allfällige Durchfallerkrankung gleich selbst behandeln können. Doch eine Selbstmedikation mit Antibiotika sollte nur im Notfall in Betracht gezogen werden, denn normalerweise heilen Durchfallerkrankungen von selbst wieder ab: Die wichtigste Behandlung besteht aus einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr. Ausserdem wirken sich Antibiotika negativ auf die Darmflora aus. Wer in Ländern mit einem hohen Anteil antibiotikaresistenter Bakterien (etwa in den Ländern Südostasiens) auf Antibiotika zurückgreift, riskiert deshalb, die Entwicklung dieser Bakterien im Darm sogar zu begünstigen.