Salmonellen-Ausbruch (Salmonella typhimurium)

UK meldete am 17. Februar 2022 mehrere Salmonellen-Fälle. Sie stehen in Verbindung mit Schokolade aus Belgien, die in mindestens 113 Länder geliefert wurde. Auch in der Schweiz gab es Erkrankungsfälle. Der Rückruf der Produkte wurde am 8. April angekündigt.

Einschätzung
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Das Vereinigte Königreich (UK) meldete am 17. Februar 2022 mehrere Salmonellen-Fällen (monophasische Salmonella-Typhimurium). Bis 12. Mai 2022 traten in zwölf EU/EWR-Ländern und UK 324 Fälle auf, mehrheitlich bei Kindern unter zehn Jahren. 41 Prozent von ihnen wurden hospitalisiert.

Untersuchungen ergaben, dass bestimmte Kinder-Schokoladenprodukte der Firma Ferrero aus einer Produktion in Belgien als wahrscheinliche Infektionsquelle in Frage komme. Die Firma kündigte am 8. April 2022 einen globalen Rückruf der betroffenen Produkte sowie die Schliessung der Produktionsstätte an. Auch das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV hat den Rückruf aufgeschaltet.

Im Rahmen der nationalen Überwachung von übertragbaren Krankheiten haben wir das nationale Referenzzentrum für enteropathogene Bakterien und Listerien (NENT) beauftragt, von Laboratorien gemeldete Salmonellenproben dieses spezifischen Serovars (Typ von Bakterien oder Viren) zu sequenzieren (vertiefter untersuchen), um Fälle in der Schweiz zu identifizieren. Bisher wurden 48 Erkrankungen identifiziert; betroffen sind grösstenteils Kinder unter zehn Jahren. Das Medianalter beträgt drei Jahre. Geografisch verteilen sich die Fälle auf fünfzehn Kantone.

Das Kompetenzzentrum für Ausbruchsuntersuchungen (KEA) führte in unserem Auftrag Befragungen durch. Von den bekannten Krankheitsfällen wurden bisher 41 Familien kontaktiert und von diesen 18 befragt. Die vorläufigen Ergebnisse dieser 18 Befragungen: Alle Kinder haben Kinder-Schokolade konsumiert, fünf wurden im Spital behandelt, davon wurden zwei stationär aufgenommen; sie blieben vier Tage im Spital.

Einschätzung

Seit Ende April sind die Meldungen rückläufig. Somit hat der Rückruf der betroffenen Schokolade-Produkte das Ende dieses Ausbruchs bewirkt. Wir stehen in diesem Fall in engem Kontakt mit dem BLV, überwachen im Rahmen der Meldepflichten weiterhin die Situation und melden dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten ECDC neue Fälle.