Die bedeutendste Ebolavirus-Epidemie hat 2014–2015 in Westafrika stattgefunden. Mehr als 28‘600 Fälle und mehr als 11'300 Todesfälle wurden gemeldet. Die WHO hat im März 2016 nach einer Bewertung der aktuellen Situation die Epidemie für beendet erklärt.
Anfang der Epidemie
Die Ebola-Epidemie begann Ende 2013 in Guinea und weitete sich dann schnell auf Liberia und Sierra Leone aus. In August 2014 erklärte die WHO, dass die Ebolaviruserkrankung eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite darstellte. Diese Meldung markierte der Anfang einer internationalen Antwort, um diese noch nie dagewesene Krise in den Griff zu bekommen. Die Details der weltweiten Gegenmassnahmen gegen diese Epidemie sind auf die Ebolawebseite der WHO festgehalten (siehe Link unten). Im Oktober 2014 traten erstmals vereinzelte Erkrankungen ausserhalb von Afrika auf (in den USA und Spanien). Eine Ausbreitung des Virus blieb jedoch aus. Am 29. März 2016 wurde diese gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite von der WHO als beendet erklärt. Das Ende dieses Ausbruchs wurde am 17. März 2016 in Sierra Leone, am 1. Juni in Guinea und am 9. Juni in Liberia erklärt.
Aktuelle Lage
In den letzten Monaten sind einzelne Fälle in Guinea, Sierra Leone und Liberia aufgetreten. Diese konnten jedoch schnell festgestellt und behandelt werden. Das Risiko einer Einschleppung in die Schweiz ist deshalb unverändert tief und eine Verbreitung höchst unwahrscheinlich. Diese Einschätzung folgt derjenigen der Länder der Europäischen Union (EU).
Massnahmen und Kooperation in der Schweiz
Am BAG gab es seit Anfang August 2014 eine spezielle Arbeitsgruppe (Task Force) zu Ebola. Sie pflegte im In- und Ausland engen Kontakt mit allen wichtigen Stellen und bereitete sich mit diesen umfassend auf mögliche Ebola-Fälle vor. Dabei stand das Szenario im Vordergrund, wonach ein (eventuell) an Ebola erkranktes Mitglied einer Hilfsorganisation zur Überwachung oder Behandlung in die Schweiz transportiert wird.
Das BAG hatte sich zusammen mit dem Staatssekretariat für Migration (SEM) und den Kantonen frühzeitig gewappnet, um das Ebola-Risiko im Zusammenhang mit Flüchtlingen zu minimieren. Ein einziger Verdachtsfall hierzulande zeigte, dass die getroffenen Massnahmen griffen.
Transport und Spital Behandlung
Zu einem ersten solchen Transport kam es Ende September 2014 (nur Überwachung). Ende November 2014 wurde dann der erste Ebola-Patient, ein kubanischer Arzt, von Sierra Leone ins Universitätsspital Genf überführt. Die erfolgreiche Behandlung erfolgte durch speziell geschultes Personal in einem Spital mit Isolationszimmer, also unter Abschottung von der Aussenwelt. Mehrere Universitäts- und andere grosse Spitäler in der Schweiz können Ebola-Patienten behandeln. Hierzu wurden Behandlungskonzepte erarbeitet und getestet, aber auch die Mitarbeitenden entsprechend ausgebildet.
In Bearbeitung
Ein spezialisiertes Büro hat 2015 im Auftrag des BAG und der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) eine Evaluation der Ebola-Vorbereitungen in der Schweiz im Bereich Gesundheit durchgeführt. Auf Grund der Empfehlungen dieser Evaluation wurde in Oktober 2015 eine Arbeitsgruppe gebildet. Diese besteht aus Mitgliedern der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), des BAG und Vertretern der Kantone und Spitäler. Die Aufgabe dieser Arbeitsgruppe besteht darin, eine nationale Lösung für die Zukunft vorzustellen und für die Schweiz dauerhafte Strukturen zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Ebolafieber (oder anderen seltenen infektiösen und hoch ansteckenden Krankheiten) aufzubauen und zu unterhalten.
Letzte Änderung 20.08.2018
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