Respiratorische Viren

Respiratorische Viren wie Influenza, SARS-CoV-2 und das Respiratorische Synzytial Virus (RSV) lösen Erkältungserkrankungen aus. Manche Personen entwickeln eine schwere Erkrankung oder Komplikationen, die zu Hospitalisation führen können. Das Risiko lässt sich durch entsprechende Impfungen gegen Grippe oder Covid-19 im Herbst reduzieren.

Die Infektionen treten vor allem bei Grippe und RSV gehäuft im Winterhalbjahr auf. Die Überwachung der Erreger wird jedoch das ganze Jahr über durchgeführt. Die Datenerhebung erfolgt über verschiedene Erhebungssysteme. Hintergrundinformationen zu den einzelnen Erhebungssystemen finden Sie auf dem BAG-Infoportal übertragbare Krankheiten.

Kennzahlen zu respiratorischen Viren in der Schweiz und Liechtenstein

Auf dem BAG-Infoportal übertragbare Krankheiten finden Sie Kennzahlen über die derzeitige Ausbreitung der respiratorischen Viren sowie zur Situation von viralen Erkältungserkrankungen und der dadurch bedingten Krankheitslast in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Das BAG-Infoportal übertragbare Krankheiten zeigt auch Kennzahlen zu den spezifischen Erregern Influenza und SARS-CoV-2.

Bisherige Berichte zur saisonalen Grippe und Covid-19

Untersuchung und Überwachung des Abwassers

Abwassermonitoring: Überwachung der epidemiologischen Lage von respiratorischen Erregern

Sind Personen mit respiratorischen Viren wie SARS-CoV-2, Influenza-A, Influenza-B oder RSV infiziert, scheiden sie Fragmente des Erbguts (z.B. RNA) dieses Virus mit dem Stuhl aus. Auf diese Weise gelangen die Fragmente des Erbguts des Virus in das Abwasser und können dort nachgewiesen werden. Seit Februar 2021 sammelt die Eawag täglich Abwasserproben von sechs Kläranlagen und analysiert diese auf das Vorhandensein von Sars-CoV-2. Mit diesen Untersuchungen kann festgestellt werden, ob und in welchem Ausmass die Bevölkerung im Einzugsgebiet einer Kläranlage infiziert ist.

Seit Sommer 2020 führte die Eawag Forschungsprojekte zur Detektion von SARS-CoV-2 im Abwasser durch. Im Rahmen dieser Projekte wurden die Untersuchungen schrittweise auf andere Erreger erweitert. Auf Basis der Erkenntnisse aus diesen Forschungsprojekten wurde ein nationales Überwachungssystem für SARS-CoV-2 etabliert.

Das Abwassermonitoring ist ein effizientes Werkzeug zur Überwachung der Virenlast und der zirkulierenden Varianten in der Bevölkerung. Es liefert schnell, grossflächig und anonym verlässliche Daten, was insbesondere bei niedriger Testfrequenz relevant ist. Mit dem Übergang in die post-pandemische Situation von SARS-CoV-2 wurde der Umfang des nationalen Abwassermonitorings schrittweise angepasst. 2022 wurden Proben von rund 100 Kläranlagen (Bevölkerungsabdeckung von 70%) drei bis sechs Mal pro Woche durch bestimmte kantonale und private Labors analysiert. Ab Januar 2023 wurde die Zahl der Kläranlagen entsprechend der epidemiologischen Covid-19-Situation auf rund 50 (Bevölkerungsabdeckung von 44%) angepasst. Seit Juli 2023 hat die Eawag alle Analysen des nationalen Abwassermonitorings übernommen und die Anzahl der beprobten Kläranlagen wurde auf 14 (Bevölkerungsabdeckung von 27%) reduziert. Zur integrierten Überwachung respiratorischer Viren wurde das nationale Abwassermonitoring auf Influenza und RSV erweitert. Damit wird im Rahmen der Institutionalisierung des Abwassermonitorings ein nachhaltiges und skalierbares System zum Monitoring respiratorischer Erreger aufgebaut. Die Auswahl der Kläranlagen berücksichtigt sowohl deren geografische Verteilung als auch die Struktur der Einzugsgebiete, das heisst ob es sich eher um einen städtisch oder ländlich geprägten Raum handelt. Der Bund finanziert diese Analysekosten.

Die gesammelten Daten zur Abbildung der epidemiologischen Lage werden fortlaufend ausgewertet. Die Daten zu SARS-CoV-2 sind auf dem BAG-Infoportal übertragbare Krankheiten zu finden. Ausführliche Informationen zur Methodik und Ergebnisse finden Sie auf der Webseite der Eawag und auf der Seite der ETH zur Überwachung des Abwassers (auf Englisch).

Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser in verschiedenen Ländern

In diesem Dokument finden Sie eine Übersicht darüber, wie ausgewählte Länder die Verbreitung von SARS-CoV-2 mittels Abwasseruntersuchungen überwachen.

Überwachung von Covid-19 und Grippe in Schweizer Spitälern

Während der Pandemie hat sich das spitalbasierte Sentinel System als wichtiges Instrument für die Überwachung von schweren Krankheitsverläufen bei Covid-19 und Grippe erwiesen. Das Surveillance System wurde 2018 im Rahmen der Grippe Überwachung gestartet und 2020 um Covid-19 erweitert.

Ziel dieser Überwachung ist es, detaillierte klinische und epidemiologische Informationen zur Krankheitslast, zum klinischen Verlauf (wie z.B. die Behandlung auf der Intensivstation) und Risikofaktoren zu erhalten. Das BAG, das Institut für Globale Gesundheit der Universität Genf und das Programm zur Infektionskontrolle der Genfer Universitätsspitäler (HUG) koordinieren gemeinsam CH-SUR. Finanziert wird dieses Projekt vom BAG.

Die wichtigsten Ergebnisse aus dem Spital Sentinel System werden wöchentlich in einem gemeinsamen Bericht über Covid-19 und Grippe auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch veröffentlicht. Die Berichterstattung erfolgt saisonal und startet Mitte Oktober. Sie finden hier jeweils die aktuelle Ausgabe und die bisher veröffentlichten Berichte. Hintergrundinformationen zum Erhebungssystem finden sie auf unserem BAG-Infoportal übertragbare Krankheiten oder auf der Website der Universität Genf (Grippe und Covid-19).

Aktueller Bericht

Bisherige Berichte aus der spitalbasierten Überwachung zu Grippe und Covid-19

Daten

Weiterführende Themen

Saisonale Grippe (Influenza)

Die Grippe ist im Winter eine häufige Infektionskrankheit. Das Risiko einer Erkrankung und von Komplikationen lässt sich durch eine Impfung reduzieren. Empfohlen wird sie für Risikogruppen und deren Kontaktpersonen.

Covid-19

Informationen zur Krankheit Covid-19, zu den Symptomen und dem Krankheitsverlauf sowie zum Ursprung des Coronavirus.

Respiratorisches-Synzytial-Virus (RSV)

RS-Viren verursachen im Herbst und Winter viele Erkältungen sowie Fälle von akuter Bronchitis bei Säuglingen und Kleinkindern, welche zum Teil zu Hospitalisationen führen. Eine Impfung gibt es zurzeit nicht.

Impfungen für Erwachsene

Bei Erwachsenen ist die regelmässige Auffrischung von Impfungen besonders wichtig. Dies sorgt nicht nur für einen individuellen Schutz, sondern trägt auch zum Schutz der Mitmenschen und der gesamten Bevölkerung bei.

Letzte Änderung 14.03.2024

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Kontakt

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Abteilung Übertragbare Krankheiten
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