Coronavirus: Laufende Arbeiten

Wir setzen uns gemeinsam mit den Kantonen und weiteren Akteuren dafür ein, dass Betroffene einer Post-Covid-19-Erkrankung eine angemessene Behandlung und Betreuung erhalten und dass zur Thematik geforscht wird. Sie finden hier eine Übersicht der laufenden Arbeiten.

Interdisziplinäre Begleitgruppe

Im Herbst 2021 wurde eine interdisziplinäre Begleitgruppe zur Unterstützung der Arbeiten zur Post-Covid-19-Erkrankung ins Leben gerufen. Diese umfasst Betroffene, Grundversorger, spezialisierte Ärztinnen und Ärzte, Fachpersonen aus der Rehabilitation und Forscherinnen und Forscher. Zudem sind der Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH), Versicherungen, die Schweizerische Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK), das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) und das BAG vertreten. Ziel der Begleitgruppe ist es, die Situation in der Schweiz zu klären, Lücken zu identifizieren und Massnahmen zu besprechen sowie deren Umsetzung in die Wege zu leiten.

Seit Anfang November 2021 finden regelmässige Treffen statt. Das erste Ergebnis aus diesen Arbeiten sind die Aktivitäten zur Erarbeitung von Empfehlungen für Grundversorger. Die Diskussionen zu verschiedenen Themen fliessen zudem laufend in eine Situations- und Bedarfsanalyse ein.

Situations- und Bedarfsanalyse Versorgung

Im Auftrag des Bundesrates prüfen wir die Situation und Versorgung von Patientinnen und Patienten, die an einer Post-Covid-19-Erkrankung leiden. Die Ergebnisse werden in einem Postulatsbericht, der zurzeit erarbeitet wird, festgehalten. Ziel ist es, Lücken und Probleme in der Versorgung und deren Finanzierung aufzudecken und daraus Empfehlungen für notwendige Massnahmen abzuleiten.

Zu diesem Zweck haben wir eine Situations- und Bedarfsanalyse in Auftrag gegeben, welche die Versorgungslage bei Hausärztinnen und Hausärzten, spezialisierten Anlaufstellen und Rehabilitationsangeboten prüft. Die Erhebung berücksichtigt auch Angebote zur Selbsthilfe und bezieht die Sichtweisen und Erfahrungen von Betroffenen und Gesundheitsfachpersonen ein. Als erstes Zwischenergebnis wurde eine Liste mit spezialisierten Sprechstunden und Rehabilitationsangeboten erstellt, die auf der gleichnamigen Seite aufgeschaltet ist.

Empfehlungen für Grundversorger

Zurzeit fehlen in der Schweiz einheitliche Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung der Post-Covid-19-Erkrankung. Dies erschwert eine effektive Versorgung von Betroffenen. Im März 2022 organisierte das BAG und der Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) eine breit abgestützte Tagung mit Vertreterinnen und Vertretern der Fachgesellschaften, Hausärztinnen und Hausärzten, Gesundheitsfachpersonen, Betroffenen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Versicherungen und Behörden. Die Tagung ermöglichte den Wissensaustausch und bereitete die Ausarbeitung von schweizweiten Empfehlungen für die Diagnose und Behandlung der Post-Covid-19-Erkrankung vor. Diese Empfehlungen werden ab Herbst 2022 von einem Fachgremium erarbeitet. Sie richten sich an die Hausärztinnen und Hausärzte in der Grundversorgung und sollen sicherstellen, dass Betroffene rasch eine Diagnose erhalten, optimal betreut werden und wenn nötig an spezialisierte Angebote überwiesen werden. Das BAG unterstützt das Projekt finanziell und organisatorisch.

Forschung

Es gibt weiterhin erhebliche Wissenslücken, was die Ursachen sowie effektive Behandlungsmöglichkeiten der Post-Covid-19-Erkrankung betrifft. Wir fördern aus diesem Grund verschiedene Forschungsvorhaben in der Schweiz. Folgende Studien gehen Forschungsfragen bezüglich einer Post-Covid-19-Erkrankung nach oder untersuchen diese als Teilaspekt ihrer Forschungsfrage.

Lungenschäden bei Long Covid

Eine prospektive Studie zur Evaluierung der pulmonalen und extrapulmonalen Langzeiteffekte von Covid-19.

Aktuell: Lungenschäden nach Covid-19 nachgewiesen (unibe.ch)

Ciao Corona

Eine prospektive populations- und schulbasierte Studie, welche unter anderem die Charakterisierung von Symptomen, den Verlauf und Risikokonstellationen von Langzeitfolgen bei Kindern und Jugendlichen bestimmt.

Ciao-Corona

Corona Immunitas

Ein Programm, welches die Entwicklung der Immunität in der Schweizer Bevölkerung untersucht. Es erhebt zusätzlich die Prävalenz der Post-Covid-19-Erkrankung nach Omikron.

Corona Immunitas (corona-immunitas.ch)

SEROCoV-KIDS (in Französisch)

Eine Kohorte zur Beobachtung der Auswirkungen von Covid-19 auf die geistige und körperliche Gesundheit, die Entwicklung und das allgemeine Wohlbefinden bei Kindern und Jugendlichen.

Etude SEROCoV-KIDS | Plateforme de la recherche (hug.ch)

ZSAC

Eine Zürcher Coronavirus Kohortenstudie, welche den langfristigen klinischen Verlauf und die Immunreaktion nach einer Infektion mit dem Coronavirus untersucht.

E7 Zürcher Coronavirus Kohortenstudie (corona-immunitas.ch)

Weitere in der Schweiz laufende Studien zur Post-Covid-19-Erkrankung können Sie über das Register der Forschungsprojekte in der Schweiz (RAPS) oder klinische Versuche über das Studienportal SNCTP (Swiss National Clinical Trials Portal) mit Hilfe von Schlagwörtern auffinden.

Literaturrecherche

Das Wissen über die Post-Covid-19-Erkrankung entwickelt sich zurzeit rasch. Im Auftrag des BAG sichtet die Swiss School of Public Health (SSPH+) regelmässig die aktuelle Literatur und erstellt ausgiebige Zusammenfassungen zu verschiedenen Covid-19 Themen.

Alle Literaturrecherchen zum Thema Post-Covid-19 finden Sie auf der Seite Forschung und Wissenschaft.

Förderprogramm für Covid-19 Arzneimittel

Im Rahmen des Förderprogramms für Covid-19 Arzneimittel unterstützen wir finanziell die Entwicklung von vier Medikamenten. Dieses Programm fördert die Entwicklung von potenziell wichtigen Medikamenten zur Bekämpfung von Covid-19. Eines der ausgewählten Projekte entwickelt monoklonale Antikörper zur Behandlung einer Post-Covid-19-Erkrankung bei Patientinnen und Patienten, welche an schweren neuropsychiatrischen Symptomen leiden.

Weitere Informationen finden Sie in der Medienmitteilung: Bund unterzeichnet vier Verträge zur Entwicklung von Covid-19-Arzneimitteln

Internationaler Austausch

Wir tauschen uns seit März 2022 regelmässig mit Expertinnen und Experten der Gesundheitsbehörden aus Deutschland und Österreich aus. Die Treffen dienen dem Austausch von Strategien und Erfahrungen im Umgang mit der Post-Covid-19-Erkrankung. Diese Vernetzung ist insbesondere wichtig, da viele Fragen im Bereich der Forschung aber auch der Versorgung noch ungeklärt sind.

Daten zur Post-Covid-19-Erkrankung

Um Fälle der Post-Covid-19-Erkrankung zu erfassen, wurden verschiedene Möglichkeiten geprüft. Dabei hat sich gezeigt, dass der Aufbau eines verpflichtenden Registers nicht möglich sein wird. Dies vor allem aufgrund der vielfältigen Krankheitsbilder und der sich verändernden Symptome über die Zeit sowie der fehlenden rechtlichen Grundlage. Stattdessen arbeiten wir daran, vorhandene Datenquellen zu erschliessen und verfügbar zu machen. Entsprechende Ergebnisse werden zeitnah publiziert.

Bereits verfügbar ist ein Monitoring der Anmeldungen bei der Invalidenversicherung (IV), welches vom Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) zur Verfügung gestellt wird.

Medien

Links

Postulat 21.3014 – Sicherstellung einer angemessenen Behandlung und Rehabilitation für Menschen mit Long Covid

Motion 21.3453 – Wissenschaftliche Begleitung von Long-Covid-Fällen

Letzte Änderung 20.10.2022

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Kontakt

Bundesamt für Gesundheit BAG
Infoline Coronavirus
Tel. +41 58 463 00 00

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