Mpox (Affenpocken)

Das Affenpockenvirus wird meist durch engen, und vorwiegend sexuellen Kontakt übertragen. In der Regel verläuft die Krankheit mild. Eine Impfung ist verfügbar.

Name

Nach einer Reihe von Konsultationen mit globalen Experten wird die WHO damit beginnen, «Mpox» als Synonym für die Erkrankung «Affenpocken» zu verwenden. Damit sollen mögliche Stigmatisierungen von Betroffenen verhindert werden. Wir setzen die Namensänderung ebenfalls um.

Erreger und Übertragung

Das Affenpockenvirus gehört zur Familie der Orthopoxviren. Die Übertragung erfolgt in erster Linie über direkten Haut- und Schleimhautkontakt sowie über Kontakt mit infiziertem Sekret von einem oder mehreren Bläschen oder Läsionen auf der Haut- oder Schleimhaut der erkrankten Person. Affenpockenviren können auch über den Schorf, über Atemwegssekrete und Körperflüssigkeiten, sowie bei infizierten Schwangeren über die Plazenta auf den Fötus übertragen werden. Nicht gesichert ist derzeit, ob das Affenpockenvirus durch Sperma, Vaginalsekret, Urin oder Stuhl verbreitet werden kann.

Krankheitsbild

Die Krankheit Mpox kann innerhalb von fünf bis 21 Tagen nach engem Kontakt mit einer infizierten Person auftreten. Die Ausprägung der Symptome ist individuell unterschiedlich. In einigen Fällen treten nur einzelne und schwach ausgeprägte Symptome auf. Oft ist der Hautausschlag unauffällig, mit nur wenigen oder einzelnen Bläschen oder Pusteln. Die Bläschen oder Pusteln (Läsionen) können Schmerzen verursachen, jucken und sich in verschiedenen Entwicklungsstadien zeigen. Zudem können grippale Symptome (wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf-Muskel- Rückenschmerzen, Halsschmerzen etc) auftreten, sowie Symptome in der Genital- und Analregion (Schmerzen, Blutungen, Entzündungen).

Ansteckend ist man möglicherweise ab Auftreten erster Symptome bis zum Ende des Hautausschlags, also bis die letzten Hautkrusten abgefallen sind.

Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Langzeitfolgen einer Infektion bekannt. Immungeschwächte Personen sowie Säuglinge, Kinder und Schwangere scheinen ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf zu haben.

Verbreitung und Häufigkeit

Ursprünglich waren wahrscheinlich Nagetiere in West- und Zentral-Afrika mit Affenpockenviren infiziert. Sie übertrugen möglicherweise das Virus auf den Menschen. Bis Mai 2022 gab es in West- und Zentral-Afrika gelegentlich auftretende einzelne Fälle oder kleinere Ausbrüche. Ausserhalb dieser Regionen wurden ausser einem Ausbruch 2003 in den USA nur Einzelfälle nach Reisen in die Risikogebiete beobachtet.

Im Sommer 2022 wurden erstmals weltweit und auch in der Schweiz aussergewöhnlich viele Mpox-Infektionen festgestellt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am 23. Juli 2022 den Mpox-Ausbruch zur «Notlage von internationaler Tragweite» erklärt. Seit Herbst 2022 werden nur noch sporadisch Fälle gemeldet. In der Schweiz wie auch weltweit wurde beobachtet, dass besonders (aber nicht ausschliesslich) Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), sowie trans Personen mit wechselnden männlichen Sexualpartnern betroffen waren. Das Risiko für die Allgemeinbevölkerung ist gering.

Vorbeugung

Risikopersonen können sich grundsätzlich durch eine Verhaltensanpassung vor einer Übertragung schützen. Daneben kann gegen Mpox nach individueller Nutzen-Risikoanalyse mit einer Gesundheitsfachperson eine vorbeugende Impfung (Jynneos® von Bavarian Nordic) verabreicht werden. Die Kantone sind für die Organisation und die Durchführung der Impfung zuständig und legen fest, wo man sich impfen lassen kann. Informationen zu Impfmöglichkeiten und spezialisierte ärztliche Fachpersonen finden Sie bei den kantonalen Gesundheitsbehörden. Wer sich impfen lassen will, muss sich zuvor von einer spezialisierten ärztlichen Fachperson beraten lassen.

Tritt eine Erkrankung auf, werden hauptsächlich die Krankheitssymptome behandelt. In besonders schweren Fällen kann eine antivirale Therapie erfolgen. Das entsprechende Medikament ist in der Schweiz verfügbar.

Die Kosten für die Impfung gegen Mpox (Impfstoff und Verimpfung) werden ab dem 1. Januar 2024 von der Krankenkasse übernommen. Weitere Informationen dazu finden Sie in einem Merkblatt. (PDF, 137 kB, 22.12.2023)

Weitere Information finden Sie auch auf:
Aids-Hilfe Schweiz
Dr. Gay
 

Letzte Änderung 08.01.2024

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Kontakt

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