Wohnhygiene und Haushaltprodukte

Reinigungsmittel, Produkte zur Materialpflege, Raumdüfte, Kerzen, Räucherstäbchen, aber auch Leim und Farben zum Basteln – sie alle können die Raumluft belasten. Hier finden Sie zahlreiche nützliche Tipps für eine gute Wohnhygiene. 

Belasteter Staub

Das Verhalten der Wohnungsnutzer beeinflusst die Raumluftqualität entscheidend. Dabei ist der Verzicht aufs Rauchen in Wohnräumen von grösster Bedeutung. Oft wird grosser Wert auf die Effizienz von Reinigungsprodukten gelegt. Wichtiger als die besten Reinigungsprodukte ist aber eine gute Wohnhygiene. Dazu gehört, dass man den Staub regelmässig entfernt. Aufgewirbelter Hausstaub kann nicht nur die Atemwege reizen und sie austrocknen. Er enthält auch Allergene, Russpartikel und schwerflüchtige Schadstoffe aus Bauprodukten, behandelten Oberflächen und Einrichtungsgegenständen. Da sich diese Schadstoffe auch an diverse Oberflächen anlagern, sollte man die Oberflächen in den Wohnräumen gelegentlich feucht abwischen.

Lebensmittelrückstände entfernen

Ebenfalls zu einer guten Wohnhygiene gehört, dass Lebensmittelrückstände rasch beseitigt werden. Sie stellen beste Nährböden für Schimmelpilze und Bakterien dar und locken Ameisen und Schaben an. Um dies zu verhindern, müssen Arbeitsflächen, auf welchen Lebensmittel zubereitet wurden, rasch mit Wasser und allenfalls etwas zugesetzter Seife gereinigt werden. Speiseresten wie Apfelgehäuse sollte man sofort entsorgen, verschmutze Flächen in Kühlschränken sofort feucht abwischen und benutzte Pfannen, Kochtöpfe, Geschirr und Besteck bald reinigen. Da Schimmelpilze und Bakterien auch in verschüttetem Wasser gedeihen, sollte man Wasserlachen oder feucht gewordene Textilien trocknen lassen.

Die Wahl der Reinigungsmittel

Doch welche Art von Reinigungsmitteln müsste man verwenden? Grundsätzlich sollte man in einem Haushalt umwelt- und gesundheitsschonenden Produkten den Vorzug geben. Die Auswahl der entsprechenden Produkte ist für den Konsumenten aber nicht einfach. Gelegentlich können Labels zwar die Auswahl erleichtern. Oft ist es aber erforderlich, dass man sich entsprechend beraten lässt. Ob ein Produkt gesundheitsschonend ist oder nicht, hängt indes nicht nur – wie man allgemein annehmen könnte - vom betreffenden Wirkstoff ab. Auch die Zusatzstoffe und die Anwendungsart sind von Bedeutung. So können Produkte mit demselben Wirkstoff die Atemwege unterschiedlich stark belasten, wenn sie als Flüssigprodukt, Pumpspray oder Spray mit Treibmittel verwendet werden. Letztere beispielsweise bilden eine grosse Anzahl kleinster Tröpfchen, die tief in die Atemwege eindringen und diese stark belasten können. Dem gegenüber belasten Flüssigprodukte die Atemwege kaum und sind deshalb allgemein zu bevorzugen. Pumpsprays sind wiederum Sprays mit Treibmitteln vorzuziehen.

Wann braucht es desinfizierende Mittel?

Für diverse Reinigungsprodukte wird mit ihrer desinfizierenden Wirkung geworben. Doch müssen Reinigungsprodukte tatsächlich desinfizieren? Nicht in einem durchschnittlichen Haushalt mit gesunden Personen. Anders verhält es sich, wenn Menschen an bestimmten Krankheiten leiden oder ihr Immunsystem durch eine klinische Behandlung besonders geschwächt ist. Dann müssen unter Umständen besondere hygienische Anforderungen an eine Wohnung gestellt werden. In diesem Fall sollten Sie unbedingt die Anweisungen und Ratschläge Ihres Arztes befolgen, damit nicht Komplikationen entstehen und sich dadurch Ihr Gesundheitszustand verschlechtert.

Richtiger Umgang mit Duftstoffen

Duftstoffe gehören zu jenen Substanzen, die fast in jedem Haushalt zu finden sind. Frische Düfte werden oft als angenehm empfunden und können zum Beispiel entspannend wirken. Sie verstärken zudem den Eindruck von Sauberkeit und Hygiene. Was für die einen gilt, muss aber auf andere längst nicht zutreffen. Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf Gerüche und können bestimmte Düfte auch als unangenehm oder gar bedrohlich empfinden. Zudem kann jeder Duft als zusätzliche Belastung der Raumluft mit chemischen Stoffen angesehen werden. Beim Abbrennen von Duftlämpchen, Duftkerzen und Räucherstäbchen werden neben den Duftstoffen auch zahlreiche Verbrennungsprodukte wie Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Feinstaub in die Raumluft freigesetzt. Raumbeduftung sollte deshalb nur vorübergehend, gezielt und mit Rücksicht auf die Mitbewohner erfolgen. Zurückhaltung ist vor allem bei Räucherstäbchen angezeigt, denn diese können grosse Mengen an Feinstaub erzeugen. Erfolgt die Beduftung, um störende Gerüche zu überdecken, so sollte man besser vermehrt lüften und aus raumlufthygienischen Gründen nach Möglichkeiten suchen, die Ursache für solche Gerüche zu bekämpfen.

Chemische Stoffe beim Basteln

Auch Hobbys und Bastelarbeiten können die Raumluft zusätzlich belasten. Dabei sind vor allem Staub und chemische Stoffe von Bedeutung. Entsprechend wichtig ist, dass gut gelüftet wird. Würde die Raumluft stark belastet, wie zum Beispiel beim Lackieren oder Kleben, sollte man diese Arbeiten in gut belüfteten Bastel- oder Kellerräumen, in der offenen Garage oder draussen verrichten.

Produktanweisungen unbedingt beachten

Diverse chemische Produkte enthalten Informationen zu den Gefahren und der sicheren Verwendung. Solche Informationen finden sich insbesondere zu jenen Produkten, die die Umwelt belasten und die Gesundheit gefährden können. Unter diesen Produkten gibt es auch übliche Haushaltprodukte wie einige Waschmaschinentabs, Bleichmittel und Reinigungsmittel, bei welchen sich die Konsumentinnen und Konsumenten oft keiner besonderen Gefahr bewusst sind. Im Umgang mit Imprägniermitteln beispielsweise weisen die Hersteller darauf hin, dass man Gegenstände wie Kleider, Schuhe und Zelte an der Aussenluft und nicht in geschlossenen Räumen gegen Feuchtigkeit imprägnieren sollte. Solche Informationen richten sich gezielt an die Konsumenten, damit das Produkt deren Gesundheit nicht gefährdet. Deshalb sollten sie auch unbedingt beachtet werden. Ebenso wichtig ist freilich, dass das Produkt wie empfohlen eingesetzt wird. Man sollte sich dessen bewusst sein, dass Produkte für andere Verwendungszwecke als die empfohlenen entweder nicht getestet wurden oder sich als nicht geeignet erwiesen hatten. Wer Produkte für einen anderen Verwendungszweck nutzt, riskiert folglich die behandelten Materialien oder Gegenstände zu beschädigen und sich und allenfalls andere Personen zu gefährden.

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Flyer Luft oder Duft?

Da Düfte auch belästigen können, sollte man Duft- und Aromastoffe für die Raumbeduftung nur gezielt, zeitlich begrenzt und mit Rücksicht auf andere verwenden. In Gegenwart empfindlicher und allergischer Personen wäre es besser, auf Duftstoffe ganz zu verzichten.

Chemische Produkte im Haushalt

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Hausstaubmilben

Hausstaubmilben gehören zur häuslichen Umgebung. Während gesunde Personen durch sie nicht beeinträchtigt werden, sollten Hausstaubmilbenallergiker sich mit bewährten, vom Arzt empfohlenen Massnahmen vor dem Kontakt schützen.

Imprägnierspray

Aerosolsprays sind Druckgassprays, welche den Inhalt (z.B. Deodorants) fein versprühen. Bei falscher Anwendung können die Inhaltsstoffe tief in die Lunge eindringen und zu Übelkeit und anderen Vergiftungserscheinungen führen.

Korrektes Lüften und Heizen

Voraussetzung für ein behagliches Raumklima und gute Raumluftqualität sind eine angepasste Raumtemperatur sowie eine ausreichende Lüftung. Abgase von Gasherden, Holzöfen oder Cheminées müssen direkt nach draussen abgeführt werden.

Lampenöl

Öllampen sind beliebt. Doch wenn Kleinkinder das Lampenöl verschlucken, ist das gefährlich. Lampenöle können dabei in die Lunge gelangen und schwere Entzündungen verursachen. Daher gilt: Vorsicht in Haushalten mit Kindern.

Tabakrauch in Gebäuden

Tabakrauch ist das zugleich verbreitetste und schädlichste Wohngift. Er belastet die Raumluft mit grossen Mengen an Schadstoffen und gesundheitsschädlichem Feinstaub. Häufigeres Lüften reicht hier nicht aus.

Letzte Änderung 17.12.2018

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