Renovation: Vorsicht vor gefährlichen Stoffen

Mit einem umfassenden Sanierungskonzept können unliebsame Überraschungen wie späterer Schimmelbewuchs vermieden werden. Bei Verdacht auf gefährliche Stoffe wie Asbest müssen frühzeitig Abklärungen getroffen werden. 

Steht eine Haussanierung oder Renovation an, lohnt es sich, ein umfassendes Sanierungskonzept erstellen zu lassen. Dieses kann sicherstellen, dass alle nötigen Sanierungsarbeiten rechtzeitig erkannt und eingeplant werden. Werden beispielsweise im Rahmen von Energiesparmassnahmen neue dichte Fenster eingesetzt oder weitere Abdichtungsarbeiten durchgeführt, nimmt der Luftwechsel im Gebäude ab und es werden oft Gegenmassnahmen nötig. So sollte man – um spätere Feuchteprobleme und Schimmelwachstum zu vermeiden – gleichzeitig die Wärmedämmung der Fassade verbessern und die nötige Lüftung wieder sicherstellen,

Da in älteren Gebäuden Baumaterialien mit umwelt- und gesundheitsgefährdenden Stoffen vorhanden sein können, müssen bei einem entsprechenden Verdacht vor der Aufnahme der Renovationsarbeiten Abklärungen durchgeführt werden (Bauarbeitenverordnung, BauAV). In Häusern, die zwischen 1904 und 1990 erstellt oder umgebaut wurden, ist mit verschiedenen asbesthaltigen Bauprodukten zu rechnen. Grosse Betongebäude, die zwischen 1955 und 1975 in Skelett- und Elementbauweise erstellt wurden, können in den Fugendichtungsmassen Polycyklische Biphenyle (PCB) enthalten. Weitere Problemstoffe sind inzwischen verbotene Holzschutzmittel wie Pentachlorphenol (PCP), Blei in alten Anstrichen, sowie krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in alten Bitumen-Klebern und Teer-Estrichen. Solche Baumaterialien können bei ungeschützter Bearbeitung und nicht sachgerechter Entsorgung Bauarbeiter, Hobbyhandwerker, Gebäudenutzer sowie die Umwelt gefährden. Auf die Seriosität von Architekten, Handwerkern, Sanierungsfirmen, aber auch Schädlingsbekämpfern sollte man zudem Wert legen. Es empfiehlt sich deshalb Informationen über die entsprechende Firma oder eine Zweitofferte einzuholen.

Heimwerker benötigen letztlich Fachwissen. Ansonsten entstehen rasch Schäden am Gebäude. Von technisch heiklen Vorhaben wie dem Anbringen von Innendämmungen z.B. an Dächern zur Nutzung des Estrichs als Wohnraum ist Heimwerkern abzuraten. Bei allen Arbeiten muss man auf eine rasche Trocknung und auf das Einhalten ausreichender Trocknungszeiten achten.

Dokumente

Asbest im Haus

Asbest im Haus

Es ist wichtig, Asbestaltlasten in den eigenen vier Wänden zu erkennen, um eine riskante Bearbeitung vermeiden zu können. Diese Broschüre soll Laien und Handwerker auf asbestverdächtige Materialien in ihrem Wohn- und Arbeitsumfeld aufmerksam machen.

Weiterführende Themen

Asbest

In Häusern, die vor 1990 erstellt wurden, ist mit verschiedenen asbesthaltigen Materialien zu rechnen. Bei der Bearbeitung solcher Materialien können krebserregende Asbestfasern freigesetzt werden.

PCB (polychlorierte Biphenyle)

PCB sind schwerabbaubare Stoffe. Breit eingesetzt als Bauchemikalien, wurden sie auf Grund ihrer schädlichen Eigenschaften 1986 verboten. Trotzdem findet man heute noch PCB in der Umwelt und in der Nahrungskette.

Letzte Änderung 05.06.2019

Zum Seitenanfang

Kontakt

Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Chemikalien
Fachstelle Wohngifte
Schwarzenburgstrasse 157
3003 Bern
Schweiz
Tel. +41 58 462 96 40
E-Mail

Kontaktinformationen drucken

https://www.bag.admin.ch/content/bag/de/home/gesund-leben/umwelt-und-gesundheit/wohngifte/gesundes-bauen/renovation.html