Schall: Gehörschutz-Studie

Laute Musik schädigt das Gehör. Fast alle wissen das – aber längst nicht alle schützen sich. Warum? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine Studie der Kalaidos Fachhochschule und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

Gehörschutz bei lauter Musik

Bisherige Kampagnen zeigen zwar grundsätzlich eine positive Wirkung; die Veranstaltungen halten die Grenzwerte grundsätzlich ein, für die Besucher liegen Gehörschütze bereit, die Besucher wissen, dass laute Musik das Gehör schädigen kann. Die vorliegende Studie gibt nun Hinweise auf weitere Einflussfaktoren, die bei kommenden Kampagnen berücksichtigt werden sollten.

Für die Studie wurden 430 Besucherinnen und Besucher von fünf Konzerten verschiedener Stilrichtungen (Pop, Rock, Heavy Metal, Klassik) befragt. Die Befragung erfolgte direkt in den Konzerthallen.

Die Resultate der Studie zeigen, dass folgende Faktoren einen starken Einfluss darauf haben, ob jemand Gehörschutz trägt oder nicht:

  1. Die soziale Norm: Wer Bekannte hat, die Gehörschutz tragen, schützt sich selber;

  2. Eine positive Kosten-Nutzen-Bilanz: Wer klare Vorteile der präventiven Handlung sieht, nimmt zugunsten der Gesundheit allfällige «Nachteile» (z.B. mögliche Einbussen bei der Klangqualität) in Kauf;

  3. Ein Bewusstsein für die tatsächliche Gefahr: Wer die Situation als für sich selber als risikoreich empfindet, trägt Gehörschutz. Dabei zeigte sich, dass das Risiko eines eigenen Schadens kleiner eingeschätzt wird als das Risiko einer Schädigung anderer:  Man scheint zwar die somit Gefahr zu kennen, fühlt sich aber selbst nicht betroffen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Wissen über die tatsächlichen Folgen von zu lauter Musik zwar vorhanden ist, trotzdem aber gibt die Mehrheit der in der Studie befragten Personen an, sich nicht vor zu lauter Musik zu schützen.

Letzte Änderung 13.07.2021

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