Hohe Temperaturen beeinflussen die Gesundheit: Direkt kann Hitze Menschen schwächen, indirekt durch veränderte Pflanzenwelt und Pollensaison ihre Gesundheit verschlechtern. Oder Mücken und Zecken verbreiten sich – und mit ihnen Krankheitserreger.
Regeln bei Hitzetagen
Körperliche Anstrengungen vermeiden
- Die körperliche Aktivität während der heissesten Tageszeit möglichst beschränken und schattige Orte bevorzugen.
Hitze fernhalten – Körper kühlen
- Nachts lüften
- Tagsüber Fenster schliessen und Sonne fernhalten (Vorhänge zuziehen, Fensterläden schliessen). Hinweis zu Coronavirus: Wegen des Risikos von Sars-Cov-2 Infektionen wird empfohlen Innenräume regelmässig zu lüften. An heissen Tagen im Sommer wird empfohlen, weniger häufig und nur zu kühleren Tageszeiten zu lüften. Das Risiko einer Infektion kann reduziert werden, indem Kontakte in Innenräumen begrenzt werden (z. B. der Empfang von Gästen vor Ort). Weitere Informationen finden Sie unter dem Link «So schützen wir uns».
- Leichte Kleidung
- Körper kühlen mit Duschen, kalten Tüchern auf Stirn und
- Nacken, kalten Fuss- und Handbädern
Viel trinken – leicht essen
- Regelmässig trinken (mindestens 1,5 l/Tag), auch ohne Durstgefühl
- Kalte, erfrischende Speisen zu sich nehmen: Früchte, Salate, Gemüse, Milchprodukte
- Auf ausreichende Versorgung mit Salz achten
Lassen Sie weder Personen noch Tiere im geparkten Auto zurück
- Was ist eine «Hitzewelle» und wie wirkt sie auf die Gesundheit?
- Symptome bei Hitzestress
- Wie Sie sich (und andere) vor der Hitze schützen
- Hitze und Sterblichkeit
- Hohe Temperaturen und Ozon
- Hitzeinsel
- Einfluss auf Pflanzenwelt und Pollensaison
- Klimawandel begünstigt Krankheitsübertragungen
- Hitzewarnkonzept des Bundes
- Dokumente, Links und Medien
Was ist eine «Hitzewelle» und wie wirkt sie auf die Gesundheit?

Eine Hitzewelle besteht dann, wenn die Temperatur mehrere Tage lang über 30°C hoch ist und sie nachts nicht unter 20°C sinkt. Diese klimatische Situation kann ein Gesundheitsrisiko darstellen. Für ältere oder (chronisch) kranke Menschen, schwangere Frauen oder für Kleinkinder kann sie sogar lebensbedrohlich sein. Sie kann zu Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen führen. Grund dafür ist eine beeinträchtigte Wärmeregulation. Man schwitzt dann weniger und empfindet ein vermindertes Durstgefühl.
Symptome bei Hitzestress
- Hohe Körpertemperatur
- Erhöhter Puls
- Schwäche/Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Muskelkrämpfe
- Trockener Mund
- Verwirrtheit, Schwindel, Bewusstseinsstörungen
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Wie Sie sich (und andere) vor der Hitze schützen
- Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen.
- Halten Sie Wohnung und Körper möglichst kühl.
- Nehmen Sie regelmässig und ausreichend Flüssigkeit zu sich (mindestens 1,5 Liter pro Tag).
- Verpflegen Sie sich mit erfrischenden, kühle Speisen.
- Gleichen Sie während und nach sportlichen Betätigungen den Salzverlust aus.
- Lassen Sie weder Personen noch Tiere im abgestellten Auto zurück.
Hitze und Sterblichkeit
In ihrer Broschüre - "Welche Risiken gefährden die Schweiz?" (Katastrophen und Notlagen Schweiz 2020) hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) Hitzewellen als eine der grössten Bedrohungen für die Schweiz klassifiziert.
Seit 2005 informieren wir gemeinsam mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) über Hitzewellen und Verhaltensempfehlungen. Mit diesen wollen wir Risikopersonen, Angehörige, Pflegepersonal, Ärztinnen und Ärzte sowie weitere Stakeholder sensibilisieren.
Hitzesommer wie in den Jahren 2003, 2015, 2018 und 2019 werden gemäss Klimaszenarien in Zukunft häufiger auftreten, intensiver sein und länger andauern. Hitze kann sich vielschichtig auf die Gesundheit auswirken und auch zum Tod führen.
Sommer | Rangfolge der heissesten Sommer | Zusätzliche Todesfälle (Anzahl) | Übersterblichkeit (%) |
---|---|---|---|
2003 | 1 | 975 | 6.9 |
2015 |
2 | 804 | 5.4 |
2018 | 4 | 185* | 1.2* |
2019 | 3 | 521 | 3.5 |
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite NCCS unter folgendem Link Gesundheit des Menschen.
Hohe Temperaturen und Ozon
Hohe Temperaturen lassen auch die Ozonwerte steigen. Auch diese beeinträchtigen die Gesundheit, z.B. wenn die Atemwege gereizt oder entzündet werden.
Informationen zur Ozon-Beobachtung finden Sie auf der Webseite von MeteoSchweiz.
Hitzeinsel
Im Sommer ist es in Städten mehrere Grade heisser als in den umliegenden ländlichen Gebieten. Die vielen versiegelten Flächen absorbieren die Sonnenstrahlung und heizen die Umgebung auf. Man spricht vom Hitzeinseleffekt. Mehr Grünflächen, Beschattung, bewegtes Wasser und der Einsatz bestimmter Baumaterialien könnten für Linderung sorgen. Ein Bericht des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und des Bundesamts für Raumentwicklung (ARE) enthält zahlreiche planerische Massnahmen zur Reduktion der städtischen Hitzeinseln.
Einfluss auf Pflanzenwelt und Pollensaison
Der Klimawandel beeinflusst auch die Pflanzenwelt: Eingeschleppte nicht-einheimische Pflanzen (Neophyten) nehmen zu. Diese können Allergiker zunehmenden belasten. Ambrosia ist ein solches Beispiel. Sie hat hoch allergene Pollen. Weil sie von Mitte Juli bis Anfang Oktober blühen kann, verlängert sie die Allergiesaison um mehrere Wochen.
Klimawandel begünstigt Krankheitsübertragungen
Langanhaltende, hohe Temperaturen begünstigen auch eine übermässige Mücken- und Zeckenzunahme. Sie können Erreger in sich tragen, die zu Infektionskrankheiten führen. Nähere Informationen erhalten Sie unter vektorübertragene Krankheiten. Unter vektorübertragenen Krankheiten versteht man Infektionskrankheiten, bei denen sogenannte Vektoren, z. B. Mücken oder Zecken, die Erreger auf den Menschen übertragen.
Der Klimawandel begünstigt zudem das Auftreten bereits bestehender oder neu auftretender Infektionskrankheiten, beispielsweise Dengue- oder Chikungunya-Fieber und die Verbreitung von durch Zecken übertragener Encephalitis.
Hitzewarnkonzept des Bundes
Das Hitzewarnkonzept basiert seit Juni 2021 auf der mittleren Tagestemperatur und führt auch eine Warnung der Stufe 2 ein. Damit passt das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz die Hitzewarnungen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen an und steigert den Nutzen der Warnungen. Im Hitzewarnkonzept wird unter anderem die Nachttemperatur berücksichtigt und auch vor kurzen intensiven Hitzeperioden gewarnt.
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Letzte Änderung 05.01.2023
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Direktionsbereich Prävention und Gesundheitsversorgung
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