Substanzkonsum von Kindern und Jugendlichen

Der Körper, insbesondere das Gehirn, von Kindern und Jugendlichen befindet sich in Entwicklung. Ihr Körper und ihre Psyche reagieren stärker auf Alkohol, Tabak, Cannabis und andere Substanzen. Auch können Jugendliche die Folgen von Entscheidungen nicht immer gut einschätzen.

Krisenhafte Phasen, bei manchen Jugendlichen verbunden mit Substanzkonsum, sind normale Entwicklungsphänomene.

Dieser Grundsatz stösst an seine Grenzen, wenn die körperliche und psychische Gesundheit und/oder Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihres Umfelds beeinträchtigt wird. Denn je früher mit dem Konsum begonnen wird, desto höher das individuelle Risiko, problematische Konsummuster zu entwickeln und gesundheitlichen Schaden zu nehmen.

Deswegen werden einerseits Kinder und Jugendliche unter 16 oder 18 Jahren durch Jugendschutzbestimmungen vom Kauf bzw. Eigenkonsum von Alkohol und in den meisten Kantonen von Tabak geschützt. Andererseits sollen Kinder und Jugendliche für den Umgang mit Substanzen wie Alkohol, Tabak und Cannabis ihrem Alter entsprechend sensibilisiert werden. Dies erlaubt ihnen, altersgemässe, und vom Druck Gleichaltriger möglichst unabhängige, Entscheide zu treffen.

Bei Verdacht auf problematischen Konsum können Fachpersonen helfen, z.B. auf der Online-Plattform SafeZone.ch

Säuglinge

Substanzkonsum während der Schwangerschaft und Stillphase stellt nachweislich ein erhebliches Risiko für das ungeborene Kind dar. Bei geplanter oder vorhandener Schwangerschaft sollte der Substanzkonsum der werdenden Eltern mit einer medizinischen Fachperson (beispielsweise Hebamme, Ärztin) thematisiert werden. Säuglinge und Kinder sollten vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Passivrauch geschützt werden, weil ihr Organismus nicht voll entwickelt ist und die Risiken somit für sie viel höher sind. Passivrauchen kann bei ihnen unter anderem die Entstehung von Asthma, Atemwegsinfektionen und langfristig Lungenkrebs fördern.

Kinder

Kinder sollten keine Substanzen konsumieren. Ihr Organismus ist sehr anfällig für Schädigungen durch Alkohol, Rauchen, Cannabis, falsch oder übermässig genutzte Medikamente oder andere Substanzen. Bei Kindern und Jugendlichen treten die negativen Wirkungen eines Rausches besonders deutlich zu Tage, unter anderem in Form von Konzentrationsstörungen, Leistungsabfällen und Entwicklungsverzögerungen. Diese Folgen führen insbesondere auch zu Schwierigkeiten im sozialen Bereich (Familie, Schule, Lehrstellensuche). Offene Diskussion über Substanzen, die Konsummuster Erwachsener sowie die allgemeine Stärkung der gesunden psychischen Entwicklung können Kindern für später helfen, eine überlegte Entscheidung zu treffen. Kinder aus suchtbelasteten Familien sind ohne spezifische Hilfestellungen stark gefährdet, ebenfalls ein problematisches Konsumverhalten zu entwickeln.

Jugendliche

Jugendliche wollen und sollen vieles ausprobieren können. Da sie aber die Folgen ihrer Entscheide nicht immer gut einschätzen können, soll einerseits ihre Kompetenz im Umgang mit Substanzen gefördert werden und andererseits sind sie durch Gesetze geschützt. Die Mehrheit der Jugendlichen konsumiert keine Substanzen. Das Persönliche Umfeld (Familie, Freunde) nimmt bei Konsumentscheidungen eine wichtige Rolle ein. Jugendtypische Phänomene wie Rauschtrinken oder erhöhter Cannabiskonsum können unerwünschte gesundheitliche und soziale Folgen nach sich ziehen. Deswegen sind sie zentrale Themen innerhalb der Gesundheitsförderung und Prävention. Ziel ist ebenfalls den Einstieg ins Rauchen zu verhindern, da Nikotin (auch in Form von Shishas, Snus, E-Zigaretten etc.) sehr schnell süchtig machen kann.

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Letzte Änderung 22.05.2023

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