Cannabis

Cannabis gehört gemäss dem Schweizerischen Betäubungsmittelrecht zu den verbotenen Betäubungsmitteln. Je nach Häufigkeit und Menge, die konsumiert wird, kann Cannabis die Gesundheit insbesondere von jungen Menschen gefährden.

Cannabis als Betäubungsmittel

Als psychoaktive Droge wird Cannabis als Marihuana (getrocknete Blütenstände) oder als Haschisch (Harz der Blütenstände) mit oder ohne Tabak geraucht. Seltener wird Cannabis in Getränken oder Esswaren aufgelöst konsumiert. Die Wirkung ist je nach Zusammensetzung und Dosis beruhigend, euphorisierend bis leicht halluzinogen.

Cannabis enthält rund 400 chemische Verbindungen. Das psychoaktive, d.h. berauschende Tetrahydrocannabinol (THC) ist der wichtigste Wirkstoff der Hanfpflanze. Durch das Betäubungsmittelgesetz kontrolliert ist nur das THC. Andere Wirkstoffe (Cannabinoide) wie das Cannabidiol (CBD) unterstehen nicht dem Betäubungsmittelgesetz, weil sie keine vergleichbare psychoaktive Wirkung haben.

Gesundheitliche Risiken des Cannabiskonsums

Aus Sicht der öffentlichen Gesundheit ist vor allem problematisch, wenn häufig, viel und über längere Zeit hinweg Cannabis konsumiert wird. In der Schweiz ist diese Risikogruppe zwar relativ klein (weniger als 100'000 Personen), diese Menschen haben in Folge des Cannabiskonsums aber ein erhöhtes Risiko für psychische, soziale und auch körperliche Probleme.

Bei einem sporadischen Konsum von Cannabis sind die gesundheitlichen Risiken verglichen mit anderen psychoaktiven Substanzen eher gering, aber keineswegs unbedenklich. Die Risiken sind grösser, wenn der Konsum langfristig ist und bereits in jungen Jahren beginnt. Durch langfristigen Risikokonsum steigt bei Cannabiskonsumierenden die Wahrscheinlichkeit von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen. Ebenso birgt der längerfristige Konsum von Cannabis das Risiko, eine psychische Abhängigkeit zu entwickeln.

Durch die Wirkung des THC kann der Antrieb, die Aufmerksamkeits-, Konzentrations- und Lernfähigkeit verringert werden. Bei einem anhaltenden Hochkonsum kann dies die schulischen oder beruflichen Leistungen beeinträchtigen. Das Rauchen von Cannabis, häufig gemischt mit Tabak, erhöht zudem die Gefahr einer Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankung.

Zudem gibt es aufgrund der Illegalität von Cannabis keine Produktekontrolle und Konsumierende kennen in der Regel den THC-Gehalt nicht, womit sie sich unbekannten Risiken aussetzen. Während in den sechziger Jahren Cannabis-Produkte weniger als drei Prozent des psychoaktiven Wirkstoffs THC enthielten, bewegt sich der THC-Gehalt heute mehrheitlich zwischen 10 und 20%. Hinzu kommt, dass auf dem Schwarzmarkt erworbenes Cannabis auch mit gesundheitsschädigenden Pestiziden, Streckmitteln, Schwermetallen und Schimmel verunreinigt sein kann (siehe Dokumente > Konsumrisiken).

Was tut das BAG gegen den Cannabiskonsum?

Das Bundesamt für Gesundheit unterstützt Kantone, Gemeinden und Fachinstitutionen bei der Entwicklung und Umsetzung von Massnahmen der Prävention, Früherkennung und Behandlung von Suchtproblemen. Im Bereich Cannabis liegt der Schwerpunkt des BAG bei der Früherkennung und Frühintervention bei gefährdeten Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Zur Erreichung der Kinder und Jugendlichen setzt das BAG auf die Gesundheitsförderung und Prävention im Schulsetting:

  • bildung + gesundheit Netzwerk Schweiz (b+ g)
  • Schweizerisches Netzwerk Gesundheit Schulen (SNGS)
  • éducation21

Im Bereich der Beratung unterhält das BAG das Online-Beratungsportal SafeZone.

Mit Forschungsprojekten wie Monitorings und Studien zum Cannabiskonsum stellt das BAG die wissenschaftlichen Grundlagen sicher,
die für eine wirkungsvolle Massnahmenplanung unerlässlich sind.

THC-armer Cannabis und CBD

Cannabisprodukte mit einem THC-Gehalt von unter einem Prozent sind nicht dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt und werden deshalb zunehmend kommerziell verwertet. Vor allem Produkte mit dem nicht-berauschenden Wirkstoff CBD gewinnen an Bedeutung.

Monitoring-System & Wissens- und Austauschplattform

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Monam – Schweizer Monitoring-System Sucht und nichtübertragbare Krankheiten


In der Schweiz stellen nichtübertragbare Krankheiten (NCD) und Sucht eine grosse Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Das Monitoringsystem liefert Kennzahlen aus verlässlichen Quellen zu mehr als 110 Indikatoren.

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Entdecken Sie prevention.ch

prevention.ch ist die umfassende Wissens- und Austauschplattform im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention. Sie vernetzt Fachleute und schafft Verbindungen zwischen Sucht, psychischer Gesundheit und der Prävention nichtübertragbarer Krankheiten.

Dokumente

Forschung & Epidemiologie

Prävention und Früherkennung

Regulierung & Vollzug

Internationale Entwicklungen

Weiterführende Themen

Medizinische Anwendung von Cannabis

Cannabis ist in der Schweiz als verbotenes Betäubungsmittel eingestuft. Das Verbot von Cannabis zu medizinischen Zwecken wurde jedoch im August 2022 aufgehoben.

Forschungsberichte Cannabis

Hier finden Sie eine Liste mit Forschungsberichten zum Thema «Cannabis», die vom Bundesamt für Gesundheit finanziert worden sind.

Zahlen & Fakten: Cannabis

Cannabis ist die am häufigste konsumierte illegale Substanz in der Schweiz. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung hat schon mindestens einmal im Leben Cannabis probiert.

Suchtprävention

Suchtprävention hat zum Ziel, die Entwicklung einer Abhängigkeit zu verhindern bzw. möglichst früh zu stoppen. Darunter werden Massnahmen zur Gesundheitsförderung, Prävention sowie Früherkennung und Frühintervention verstanden.

Substanzkonsum von Kindern und Jugendlichen

Kinder und Jugendliche befinden sich in Entwicklung. Ihr Körper und ihre Psyche reagieren stärker auf Alkohol, Tabak, Cannabis und andere Substanzen. Auch können sie die Folgen von Entscheidungen nicht immer gut einschätzen.

Suchtberatung und -therapie

Beratung und Therapie richten sich an Menschen mit Risikokonsum oder an Abhängige sowie an Angehörige. Die Therapie unterstützt die Menschen darin, einen kontrollierten Umgang mit der Sucht zu finden oder ganz auszusteigen.

Regulierungen im Suchtbereich

Gesetzliche Rahmenbedingungen in Bezug auf Alkohol, Tabak oder Geldspiele dienen dem Schutz der Gesundheit der Menschen. Der unbefugte Umgang mit Betäubungsmitteln ist strafbar und sie dürfen nur nur mit Ausnahmegenehmigungen produziert oder gehandelt werden.

Nationale Strategie Sucht

Die Strategie Sucht zielt darauf ab, Suchterkrankungen zu verhindern, Menschen mit einer Abhängigkeit Hilfe zukommen zu lassen und die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und die Gesellschaft zu verringern.

Letzte Änderung 04.06.2024

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Kontakt

Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Prävention nichtübertragbarer Krankheiten
Schwarzenburgstrasse 157
3003 Bern
Schweiz
Tel. +41 58 463 88 24
E-Mail

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