Alkoholbedingte Krankheiten und Unfälle

Übermässiger Alkoholkonsum erhöht das Risiko für über 110 Krankheiten sowie für Unfälle und Verletzungen. Er greift Organe an und schwächt das Immunsystem. Präventive Massnahmen können alkoholbedingte Krankheiten, Unfälle und Verletzungen wirksam vermindern.

Alkoholabhängigkeit, Alkoholintoxikationen, alkoholische Leberzirrhose, Mundhöhlenkerbs, Darmkrebs, Stürze oder Verkehrsunfälle sind nur wenige der über 200 negativen Gesundheitsfolgen, die durch übermässigen Alkoholkonsum verursacht werden können (Alcohol (who.int)). Rund ein Drittel aller Mundhöhlen- und Rachenkrebserkrankungen entsteht beispielsweise aufgrund von Alkoholkonsum. Auch das Risiko für Brustkrebs wird durch den Konsum von bereits geringen Mengen Alkohol erhöht. Weitere häufig mit Alkoholkonsum in Verbindung stehende negative Gesundheitsfolgen sind Schädigungen am ungeborenen Kind, Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Verletzungen durch Gewalt oder Selbstverletzungen.

Gemessen in verlorenen gesunden Lebensjahren (disability adjusted life years, DALY’s) verursacht Alkohol insgesamt rund 11 Prozent der gesamten Krankheitslast in Europa, wie aus dem «Global status report on alcohol and health 2018» der WHO hervorgeht.

Rund 1600 Todesfälle pro Jahr bei 15- bis 74-Jährigen

Rund 1600 Menschen in der Altersgruppe der 15- bis 74-Jährigen sterben pro Jahr vorzeitig an den Folgen des Alkoholkonsums; protektive Effekte von moderatem Alkoholkonsum auf einige Krankheiten sind dabei berücksichtigt (Gmel, 2020). Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Krankheiten des Verdauungssystems, sowie Unfälle und Verletzungen sind für den grössten Teil dieser Todesfälle verantwortlich.

Schätzungsweise 250 000 Personen in der Schweiz sind alkoholabhängig (Kuendig, 2010). Rund 25 500 Personen wurden im Jahr 2016 wegen einer Alkoholabhängigkeit oder einer Alkoholvergiftung in einem Schweizer Spital behandelt (Wicki und Schneider, 2019). Dazu kommen die in spezialisierten psychosozialen Suchthilfeinstitutionen behandelten Personen.

Prävention senkt die alkoholbedingte Krankheitslast

Präventive Massnahmen vermindern alkoholbedingte Krankheiten und Unfälle wirksam und sparen Kosten ein (die Kosten für die Implementierung der Massnahme miteingerechnet), wie die Alkoholpolitikforschung zeigt (siehe z.B. Babor, 2005). Die Strategien Sucht und NCD, welche von Bund, Kantonen und Fachorganisationen erarbeitet wurden, dienen der Präventionsaktivitäten in der Schweiz als strategische Leitplanken.

Weiterführende Themen

Nationale Strategie Sucht

Suchtpolitik ist ein dynamisches Feld, das sich ständig neuen Herausforderungen stellen muss, etwa veränderten Verhaltensmustern und Konsumtrends.

Nationale Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (NCD-Strategie)

Ein gesunder Lebensstil kann nichtübertragbare Erkrankungen vermeiden oder ihre Folgen lindern. Darauf basiert unsere Präventionsstrategie.

Letzte Änderung 25.10.2022

Zum Seitenanfang

Kontakt

Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Prävention nichtübertragbarer Krankheiten
Schwarzenburgstrasse 157
3003 Bern
Schweiz
Tel. +41 58 463 88 24
E-Mail

Kontaktinformationen drucken

https://www.bag.admin.ch/content/bag/de/home/gesund-leben/sucht-und-gesundheit/alkohol/gesundheitliche-risiken/krankheiten-unfaelle.html