Ein Viertel der Schweizer Bevölkerung leidet an einer nichtübertragbaren Krankheit wie beispielsweise Krebs oder Diabetes. Ein gesunder Lebensstil und die Kenntnisse darüber können solche Krankheiten vermindern oder gar verhindern.
Die meisten Menschen in der Schweiz sind gesund. Dennoch leiden rund 2,2 Millionen Menschen an einer nichtübertragbaren Krankheit. Im Fachjargon werden diese Krankheiten als NCDs (Non-Communicable Diseases) bezeichnet. Wie diese Krankheiten entstehen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben genetischen Voraussetzungen spielt der Lebensstil eine Rolle. Ein gesunder Lebensstil vermindert nichtübertragbare Krankheiten und deren Folgen. Dennoch kann eine Erkrankung uns alle treffen.
Die häufigsten NCDs sind:
- Krebs
- Diabetes
- Herz-Kreislauf-Krankheiten
- Chronische Atemwegserkrankungen
- Muskuloskelettale Krankheiten
- Demenzerkrankungen
- Psychische Krankheiten
Sie verursachen am meisten vorzeitige Todesfälle und chronische Beschwerden. Die sieben NCDs sind für 51 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben der Schweiz und viel Leid verantwortlich. Ziel ist es deshalb, diese Krankheiten einzudämmen – und damit Leid zu verringern und Gesundheitskosten zu senken.
Wissen um Risiko- und Schutzfaktoren fördern
Mit ihrem Verhalten und ihrem Lebensstil können Menschen dazu beitragen, dass nichtübertragbare Krankheiten seltener auftreten. Neben der Akutversorgung und Heilung der Krankheiten gilt es deshalb, die Gesundheitsförderung und Prävention zu stärken:
- Die breite Bevölkerung erhält die Informationen, um ihr Wissen zu den Risiko- und Schutzfaktoren der NCDs zu erhöhen.
- Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen sollen so sein, dass alle Menschen gesundheitsförderliche Entscheidungen treffen können.
- Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die bedürftigen und besonders verletzlichen Personen gelegt.
Viele dieser NCDs werden im Wesentlichen durch fünf Faktoren begünstigt. Die Reduktion dieser Risikofaktoren und die Stärkung der entsprechenden Schutzfaktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Verhinderung von NCDs. Mittlerweile weiss man, dass auch die soziale Integration das Risiko senkt, an einer NCD zu erkranken.
Risikofaktor | Schutzfaktor |
---|---|
unausgewogene Ernährung | ausgewogene Ernährung |
Bewegungsmangel | genügend Bewegung |
Alkoholmissbrauch | kein oder mässiger Alkoholkonsum |
Tabakkonsum | Rauchstopp |
Soziale Isolation | Soziale Integration |
Das Zusammentreffen verschiedener Risikofaktoren macht eine Erkrankung an NCDs wahrscheinlicher. Deshalb werden sowohl die Tabak- und Alkoholprävention als auch die Förderung von Bewegung und ausgewogener Ernährung ausgebaut. Ausserdem berücksichtigen neue Präventionsprojekte zugleich mehrere Risikofaktoren sowie Suchtaspekte und Aspekte der psychischen Gesundheit.
Menschen in ihrer Lebenswelt und Lebensphase ansprechen
Gesundheitsförderung und Prävention sind am wirksamsten, wenn sie dort passieren, wo die Menschen sind. Die Menschen sollen in ihren Lebenswelten abgeholt und angesprochen werden, also zum Beispiel in der Schule, am Arbeitsplatz oder an ihrem Wohnort. Ihre Bedürfnisse, ihre Lebensbedingungen, ihr Wissen, ihre Werte und ihr Verhalten stehen im Zentrum der Präventionsangebote. Ziel ist es zudem, den Gesundheitszustand in jeder Lebensphase zu verbessern:
- Kinder und Jugendliche wachsen in einer gesundheitsförderlichen Umgebung auf und lernen, wie sie mit einer gesunden Lebensweise ihre Gesundheit schützen und stärken.
- Erwachsene nehmen dank optimalen Lebens- und Arbeitsbedingungen die Verantwortung für die eigene Gesundheit wahr und stärken ihre Gesundheitskompetenz.
- Bei den Seniorinnen und Senioren stehen der Erhalt der Selbstständigkeit und die Verhinderung der Pflegebedürftigkeit im Zentrum.
Besonderes Augenmerk auf Bedürftige legen
Personen mit geringer Schulbildung und niedrigem oder gar keinem Einkommen sowie Personen, die aus sprachlichen oder kulturellen Gründen benachteiligt sind, gelten als besonders verletzlich (vulnerabel). Oft werden sie mit den Präventionsangeboten für die breite Öffentlichkeit nicht erreicht.
Für Menschen in vulnerablen Situationen werden auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene, leicht zugängliche Präventionsangebote entwickelt. Wenn beispielsweise Bezugspersonen wie Hebammen oder Arbeitgeber und Vereine einbezogen werden, können Menschen in vulnerablen Situationen besser erreicht werden. Für Migrantinnen und Migranten wird der Zugang beispielsweise erleichtert, indem Angebote passend zur Lebenswelt und in verschiedenen Sprachen unterbreitet werden.
Letzte Änderung 03.10.2024
Kontakt
Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Prävention nichtübertragbarer Krankheiten
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