Versorgungsprobleme bei Impfstoffen sind nicht auf die Schweiz beschränkt, sondern sind ein europa- bzw. weltweites Problem.
In der Schweiz stehen aktuell wieder Tollwut-Impfstoffdosen zur Verfügung, so dass die Beschränkungen für die Verwendung von Tollwut-Impfstoffen für den «freien Markt» aufgehoben werden können.
In Absprache mit dem Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) bleiben die Verwendungsbeschränkungen für Impfstoffdosen aus dem Pflichtlager noch bis auf weiteres in Kraft.
- Tollwut-Impfdosen aus Pflichtlagerbestand
Verwendung stark limitiert gemäss Verordnung 531.211.39 des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) vom 26.02.2024, d.h.
- für die postexpositionelle Impfung (PEP),
- für die präexpositionelle Impfung (PreP) von beruflich exponierten Personen.
Siehe dazu die Medienmitteilung des BWL vom 23.02.2024:
Beschränkung von Tollwutimpfstoff auf lebenswichtige Indikationen
- Tollwut-Impfdosen aus dem freien Markt
(inkl. aus persönlichen Vorräten und importierte Dosen)
Anwendung gemäss den im Schweizerischen Impfplan (PDF, 889 kB, 25.03.2024) veröffentlichten Empfehlungen (www.bag.admin.ch/impfplan)
Zu beachten ist, dass die Zulassungsinhaberinnen und -inhaber dazu verpflichtet sind, die Kundinnen und Kunden über den zulässigen Anwendungsbereich zu informieren. Sie sollen auch informieren, ob die gelieferten Impfdosen aus dem Pflichtlagerbestand oder aus dem freien Markt stammen.
Impfstoffversorgung – ein globales Problem
In den USA haben die Vorräte an Gelbfieberimpfstoff nur 40% des Bedarfs abgedeckt; weltweit wird das Defizit an BCG-Impfstoffen von der UNICEF auf 71 Millionen Dosen geschätzt. Die Ursachen sind vielfältig und liegen sowohl in der Herstellung als auch in der Nachfrage.
Situation in der Schweiz
In der Schweiz kommt es immer öfters zu Lieferengpässen bei Impfstoffen. Dies ist besonders bei Säuglingsimpfstoffen problematisch, da es oft keine Alternativen gibt, um die Säuglinge gegen teilweise lebensbedrohende Krankheiten zu schützen.
Meldungen von Versorgungsengpässen in der Schweiz
Seit März 2016 werden alle Versorgungsengpässe von Impfstoffen, die voraussichtlich länger als 14 Tage dauern, vom Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) in einer Liste unter Angabe der voraussichtlichen Dauer publiziert (siehe «Links»). Daneben informieren InfoVac per Internet und via monatliches Bulletin an abonnierte Fachpersonen, sowie Herstellerfirmen per Rundschreiben und per Internet über die Verfügbarkeit von Impfstoffen.
Dokumente
Empfehlungen bei Lieferengpässen
Aktuelle Empfehlungen
Vergangene Empfehlungen
Beschränkte Verfügbarkeit von Tollwutimpfstoffen bis auf Weiteres: übergangsweise Anpassung der Impfempfehlungen (PDF, 75 kB, 23.09.2019)Bull BAG 2019; Nr. 39: 10+12
Impfempfehlungen des BAG, welche einen Off-label Use beinhalten: Erklärungen und Bedeutung für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte (PDF, 1 MB, 23.03.2015)Bull BAG 2015; Nr. 13: 217-19
Impfstoffversorgung in der Schweiz: Situationsanalyse und nächste Schritte (PDF, 89 kB, 24.11.2014)Bull BAG 2014; Nr. 48: 829-833
Links
Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung BWL: Meldestelle für lebenswichtige Humanarzneimittel
InfoVac - die direkte Informationsstelle für Impffragen
Medien
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Letzte Änderung 18.12.2024
Kontakt
Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Übertragbare Krankheiten
Sektion Infektionskontrolle und Bekämpfungsmassnahmen
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3003
Bern
Schweiz
Tel.
+41 58 463 87 06