Infektionskrankheiten können schwere Folgen haben. Impfungen sind der wirksamste Schutz – nicht nur für das eigene Kind, sondern auch für Neugeborene, Schwangere, andere Kinder oder Erwachsene. Gegen gewisse Krankheiten wie Malaria gibt es medikamentöse Prophylaxe.
Für Kinder und Jugendliche
Neu empfohlene Schluckimpfung für Säuglinge mit 2 und 4 Monaten.
Rotaviren sind bei Kindern unter 5 Jahren die häufigste Ursache für schwere Brechdurchfälle, die zu Spitalaufenthalten führen. Praktisch jedes Kind infiziert sich mindestens einmal in seinen ersten Lebensjahren. Säuglinge und Kleinkinder reagieren besonders empfindlich auf Flüssigkeits- und Salzverlust.
Mehr Informationen: Factsheet Rotavirus (PDF, 1019 kB, 19.03.2024), Rotavirus (admin.ch)
Neue Impfung für Kinder ab 2 Monaten und Jugendliche ab 11 Jahren empfohlen.
Meningokokken-Bakterien können in seltenen Fällen schweren Erkrankungen wie eine Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung verursachen. Es gibt verschiedene Meningokokken-Typen. Neu steht ein Impfstoff zur Verfügung, der gegen den Typ B schützt.
Mehr Informationen: Factsheet Meningokokken (PDF, 1 MB, 19.03.2024), Invasive Meningokokken-Erkrankungen (admin.ch)
Impfung für Kleinkinder neu bereits mit 12–18 Monaten empfohlen (vormals mit 24 Monaten).
Meningokokken-Bakterien können in seltenen Fällen schweren Erkrankungen wie eine Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung verursachen. Es gibt verschiedene Meningokokken-Typen. Es stehen Impfstoffe zur Verfügung, die gleichzeitig gegen die Typen A, C, W und Y schützen.
Mehr Informationen: Factsheet Meningokokken (PDF, 1 MB, 19.03.2024), Invasive Meningokokken-Erkrankungen (admin.ch)
Neu als Basisimpfung für alle Jugendlichen empfohlen, idealerweise mit 11–14 Jahren.
Humane Papillomaviren (HPV) können verschiedene Krebsarten, wie z. B. Gebärmutterhals- oder Analkrebs sowie Genitalwarzen auslösen. Die Impfung schützt vor den häufigsten und gefährlichsten HPV-Typen.
Mehr Informationen: Factsheet HPV (PDF, 919 kB, 19.03.2024), HPV-Broschüre für Jugendliche (PDF, 1 MB, 30.07.2019), Humane Papillomaviren (HPV) (admin.ch)
Für Erwachsene
Impfung neu für alle Erwachsenen ab 65 Jahren empfohlen.
Pneumokokken-Bakterien können schwere Erkrankungen verursachen, wie Lungenentzündung, Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung. Ältere Menschen sind am häufigsten von schweren Pneumokokken-Erkrankungen betroffen, auch gesunde. Die Impfung kann das Risiko reduzieren.
Mehr Informationen: Pneumokokken-Erkrankungen (admin.ch)
Impfungen und Prophylaxe schützen
Mit Impfungen können Sie Infektionskrankheiten oder ihre Komplikationen verhindern. Impfungen bieten den wirksamsten Schutz gegen Krankheiten wie:
- Diphtherie
- Gebärmutterhalskrebs (HPV)
- Hepatitis B
- Hirnhaut- und Kehlkopfentzündung durch Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
- Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen durch Meningokokken
- Keuchhusten (Pertussis)
- Kinderlähmung (Poliomyelitis)
- Lungenentzündung und Blutvergiftungen durch Pneumokokken
- Masern
- Mumps
- Röteln
- Saisonale Grippe
- Starrkrampf (Tetanus)
- Windpocken (Varizellen)
- Zeckenenzephalitis (FSME)
In der Rubrik «Krankheiten im Überblick» finden Sie unter der jeweiligen Krankheit Informationen zur Impfung.
Informationen zu Impfung und Prophylaxe für verschiedene Lebensabschnitte und für Reisen finden Sie auf den weiteren Seiten.
Wie wirken Impfungen?
Eine Impfung ist eine vorbeugende Massnahme. Sie ahmt die natürliche Infektion nach. Dadurch bereitet sich das körpereigene Abwehrsystem vor. Bei einer späteren Infektion kann es mit dem gleichen Erreger sofort wirksam reagieren: Er wird rasch unschädlich gemacht, und es entwickeln sich nur wenige oder keine Krankheitssymptome.
Impfempfehlungen in der Schweiz
In der Schweiz wird jede Impfung nach ihren Eigenschaften und ihrem Nutzen für die Gesundheit jeder einzelnen Person und der Gesamtbevölkerung beurteilt. Verschiedene Kriterien entscheiden darüber, ob und für wen eine Impfung empfohlen wird und ob die Impfung in den Impfplan aufgenommen werden soll. Die Kriterien sind zum Beispiel Schwere und Verbreitung der Krankheit sowie Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs. Zu einer Impfempfehlung kommt es, wenn die Vorteile die Risiken und Nebenwirkungen klar überwiegen. Die Impfempfehlungen werden regelmässig überprüft und dem neusten Wissensstand angepasst.
Mehrere, voneinander unabhängige Stellen sind an diesem Prozess beteiligt und nehmen darin unterschiedliche Aufgaben wahr. Welche Rolle die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF), Swissmedic und das BAG dabei übernehmen, zeigen
- das Video «So kommen die offiziellen Impfempfehlungen zustande» und
- der gleichnamige Faltprospekt
Sich selbst und andere schützen
Dank der hohen Durchimpfung in der Schweiz sind Krankheiten wie Diphtherie und Masern stark zurückgegangen oder sogar vollständig verschwunden (Pocken, Kinderlähmung). Denn je mehr Menschen geimpft sind, desto seltener treten solche Krankheiten auf. Wenn der Anteil der nicht geimpften Personen zunimmt, können sich ansteckende Krankheiten wie die Masern sehr schnell wieder ausbreiten.
Sich impfen zu lassen ist eine persönliche Entscheidung. Mit einer Impfung schützen Sie jedoch nicht nur sich selbst, sondern indirekt auch andere Menschen – besonders Neugeborene, Schwangere, alte oder chronisch kranke Menschen. Sind Sie gegen eine Krankheit geimpft, können Sie andere nicht anstecken, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.
Impf-Infoline: 0844 448 448
Montag bis Freitag, 8 bis 12 Uhr. (Beratung gratis, Telefongebühren Fernbereich Schweiz)
Nebenwirkungen von Impfungen
Impfungen sind in der Regel gut verträglich. Wie bei Medikamenten können Nebenwirkungen auftreten. Häufig sind Schwellung, Rötung und Schmerzen an der Einstichstelle die Folge, gelegentlich Fieber. Diese Nebenwirkungen verschwinden innerhalb weniger Tage. Schwere Nebenwirkungen oder bleibende Schäden sind extrem selten.
Keine Impfung ist ganz ohne Risiko. Die Gefahren sind jedoch viel geringer als bei einer natürlichen Erkrankung. Treten schwere Nebenwirkungen auf, muss die Ärztin oder der Arzt diese von Gesetzes her den Behörden melden. Auch die betroffene Person selber kann schwere Nebenwirkungen melden. Von schweren Nebenwirkungen betroffene Personen haben ausserdem die Möglichkeit, beim Bund für ungedeckte Folgekosten eine Entschädigung oder eine Genugtuung zu beantragen. Weitere Informationen dazu erhalten Sie auf der Webseite des EDI.
Medikamentöse Prophylaxe
Nicht für alle übertragbaren Krankheiten gibt es Impfungen. Doch für einige dieser Krankheiten können Sie vorbeugend Medikamente einnehmen. Das bekannteste Beispiel ist die Malariaprophylaxe. Sie reduziert das Erkrankungsrisiko deutlich. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter dem Begriff Malaria.
Für einige Krankheiten wie Hepatitis gibt es eine Prophylaxe auch nach einer potenziellen Ansteckung (Postexpositionsprophylaxe PEP). Diese richtet sich vor allem an Gesundheitspersonal und Patienten. Informieren Sie sich darüber auf der Seite Richtlinien und Empfehlungen unter «Empfehlungen für Risikogruppen und -situationen».
Informationsbroschüren und Factsheets
In unseren Publikationen erhalten Sie einen Überblick und Zugriff auf Broschüren und Factsheets zu den einzelnen Impfthemen.
Links
Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung BWL: Meldestelle für lebenswichtige Humanarzneimittel
Letzte Änderung 09.08.2024
Kontakt
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