Arztbewilligung

Zusätzlich zur kantonalen Bewilligung für die Verschreibung, die Abgabe und die Verabreichung von Betäubungsmitteln zur Behandlung von betäubungsmittelabhängigen Personen benötigen Ärztinnen und Ärzte, die Diacetylmorphin verschreiben möchten, eine spezielle Bewilligung des Bundes, die vom BAG erteilt wird.

Gemäss Artikel 3e Absatz 3 Betäubungsmittelgesetz (BetmG; SR 812.121) ist die Verschreibung von Diacetylmorphin spezialisierten Ärztinnen und Ärzten vorbehalten. Ärztinnen und Ärzte, die Diacetylmorphin verschreiben möchten, müssen beim BAG eine Bewilligung zum Bezug, zur Verwendung und zur Abgabe von Diacetylmorphin im Rahmen einer diacetylmorphingestützten Behandlung einholen (Art. 18 Verordnung über Betäubungsmittelsucht und andere suchtbedingte Störungen, BetmSV; SR 812.121.6).

Inhalt des Gesuchs

Um eine Bewilligung zu erhalten, muss die Ärztin oder der Arzt oder beim BAG ein schriftliches Gesuch einreichen. Darin muss er/sie:

• nachweisen, dass er/sie vom Kanton zur Verschreibung von Betäubungsmitteln berechtigt ist. Nebst der Berufsausübungsbewilligung ist eine entsprechende Bewilligung des Kantons für die Verschreibung, die Abgabe und die Verabreichung von Betäubungsmitteln zur Behandlung von betäubungsmittelabhängigen Personen erforderlich (Art. 3e Abs. 1 BetmG);

• nachweisen, dass er/sie über genügend Erfahrung im Suchtbereich (Kopie des CV, Diplom, Weiterbildungszertifikate in der Suchtmedizin, Teilnahmebestätigung an Weiterbildungstagen Sucht, Nachweis von Praktika für neue Ärzt/innen) verfügt;

• zur eindeutigen Identifikation die GLN-Nummer angeben;

• nachvollziehbar darlegen, wie die Behandlung der Patientinnen und Patienten in seiner/ihrer Abwesenheit gehandhabt und sichergestellt wird. Es darf nur mit gültiger Arztbewilligung Diacetylmorphin verschrieben werden; das gilt auch für allfällige stellvertretende Ärztinnen und Ärzte;

• die vorgesehene Bewilligungsdauer angeben (maximal 5 Jahre).

Für die Erteilung der Arztbewilligung werden keine Gebühren erhoben (Art. 40 Bst. d BetmSV).

Das Gesuch ist zu richten an:

Bundesamt für Gesundheit
Abteilung Prävention nichtübertragbarer Krankheiten
Schwarzenburgstrasse 157
3003 Bern
Schweiz
Tel. [phone]

Erlöschen der Bewilligung

Die Arztbewilligung erlischt, sobald die Bewilligungsinhaberin ihre oder der Bewilligungsinhaber seine Tätigkeit im Rahmen der diacetylmorphingestützten Behandlung aufgibt.

Entzug der Bewilligung

Das BAG entzieht die Arztbewilligung, wenn die Ärztin oder der Arzt:

• die Voraussetzungen für deren Erteilung nicht mehr erfüllt;
• vorsätzlich oder wiederholt fahrlässig gegen das BetmG oder die dazu gehörenden Verordnungen verstossen hat;
• dies verlangt.

Dokumente

Informationen zu den Gesuchen und Bewilligungen für eine diacetylmorphingestützte Behandlung (PDF, 266 kB, 11.04.2023)

Gesetze

Artikel 3e, Abs. 1 und 3, des Bundesgesetzes vom 3. Oktober 1951 über die Betäubungsmittel und die psychotropen Stoffe (Betäubungsmittelgesetz, BetmG: 812.121)

Art. 18 - 20 der Verordnung über Betäubungsmittelsucht und andere suchtbedingte Störungen vom 25. Mai 2011 (Betäubungsmittelsuchtverordnung, BetmSV; 812.121.6)

Weiterführende Informationen

Letzte Änderung 31.03.2023