Das DroMedArio-Projekt analysiert Suchtmittel, Pharmaka und ausgewählte Stoffwechselprodukte im Abwasser, um sie als unabhängige Indikatoren für den Konsum auf Bevölkerungsebene zu nutzen.
Das 2021 gestartete Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen der Eawag und der UNIL im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). DroMedArio ist das Akronym für «Drogen, Medikamente, Alkohol- und Tabakrückstände: Abwasserbasierte Epidemiologie in der Schweiz.»
Über einen Zeitraum von vier Jahren (2021–2024) wurden verschiedene Marker im Abwasser überwacht:
- Drogen: Kokain (Benzoylecgonin), Crack (AEME), Amphetamin, Methamphetamin, Ecstasy (MDMA) und Cannabis (THC-COOH).
- Opioide: Hustenmittel (Codein, Dextromethorphan), Heroin (Morphin), Methadon, Oxycodon und Tramadol.
- Andere Medikamente: Antidepressiva (Citalopram, Trazodon und Venlafaxin), Stimulanzien (Ritalin), Beruhigungsmittel (Oxazepam), Narkosemittel (Ketamin), Antibiotika (Sulfamethoxazol und Trimethoprim), Antikonvulsiva (Carbamazepin).
- Alkohol, Tabak und Nikotin
Die Überwachung dieser Marker im Abwasser ermöglicht die Abschätzung von zeitlichen Trends und räumlichen Unterschieden im Konsum.
Im Rahmen des Projekts wird alle 13 Tage eine 24h-Mischprobe aus zehn Schweizer Kläranlagen gesammelt. Zusammen behandeln die teilnehmenden Kläranlagen die Abwässer von fast 2 Millionen Menschen, was etwa 23% der Schweizer Bevölkerung entspricht.
Link zum Projekt-Dashboard: www.dromedario.ch