Welche Weiter- und Fortbildungsformate werden im Gesundheitswesen derzeit angeboten und welche dieser Formate fördern die interprofessionelle Denk- und Arbeitsweise nachhaltig? Dies waren Fragen, welche das vorliegende Projekt untersuchte.
Integration von Bildungsinhalten in die Curricula der verschiedenen Weiter- und Fortbildungsgänge im Gesundheitswesen
Die Studie zeigt auf, dass die interprofessionelle Zusammenarbeit (interprofessional practice IPP) und die organisationale Befähigung zu IPP nur als komplexe Handlungsfelder erfasst werden können. Neben den individuellen Kompetenzen und Fähigkeiten der Akteurinnen und der Akteure sind die Ebenen System und Ressourcen als Ermöglichungsfaktoren für Interprofessionalität zentral.
Forschungsfrage, Ziel und methodisches Vorgehen
Das übergeordnete Ziel dieses Projekts war es, zu untersuchen, wie Lernprozesse im Rahmen von interprofessioneller Weiter- und Fortbildung angelegt sein müssten, um den Grad der interprofessionellen Zusammenarbeit in Gesundheitsorganisationen zu erhöhen.
Um diese Frage zu beantworten, zeigte es in einem mixed-method Design zunächst auf, welche Akteure derzeit welche Weiter- und Fortbildungsformate anbieten. Danach untersuchte es, welche dieser verschiedenen Formate und Inhalte einen messbaren positiven Effekt auf die interprofessionelle Denk- und Arbeitsweise der Teilnehmenden zeigen. Darauf aufbauend zog es Rückschlüsse, mit welchen Weiter- und Fortbildungsangeboten zukünftig der Grad und die Qualität der interprofessionellen Zusammenarbeit in Gesundheitsorganisationen gesteigert werden könnten.
Die Studie hat gezeigt, dass neben den individuellen Kompetenzen und Fähigkeiten der Beteiligten vor allem auch die Ebenen System und Ressourcen als Ermöglichungsfaktoren für Interprofessionalität zentral sind. Der Schlussbericht betont daher, dass interprofessionelle Weiter- und Fortbildung nicht für sich allein nachhaltig wirken kann, sondern dass es vor allem auch eine entsprechende organisationale Struktur braucht, welche die Umsetzung des Gelernten ermöglicht.
Laufzeit: November 2017 bis Dezember 2019
Projektleitung: Prof. Dr. Andrea Gurtner, Berner Fachhochschule (BFH), Departement Wirtschaft
Letzte Änderung 30.01.2020
Kontakt
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Abteilung Gesundheitsversorgung und Berufe
Sektion Weiterentwicklung Gesundheitsberufe
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