Welche Einflussfaktoren begünstigen oder hemmen die Umsetzung von interprofessioneller Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen Gesundheitswesen und Sozialhilfe? Wie können hemmende Faktoren überwunden werden? Die Studie gibt Antworten.
Studie zu den Erfolgsbedingungen bei der Etablierung interprofessioneller Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen Gesundheitswesen und Sozialhilfe
In der Praxis stösst interprofessionelles Management an den Schnittstellen zwischen Sozial- und Gesundheitswesen oft an Grenzen. Dies beispielsweise aufgrund unterschiedlicher Zuständigkeiten und Mechanismen zur Finanzierung von Leistungsangeboten, oder weil unterschiedliche fachliche Hintergründe, Konzepte und Arbeitsweisen einer effizienten Zusammenarbeit im Weg stehen. Trotzdem finden sich diverse Beispiele für funktionierende interprofessionelle Angebote an dieser Schnittstelle.
Die vorliegende Studie befasste sich mit der Rolle von Akteuren und Akteurkonstellationen bei der Einrichtung solcher Angebote. Es konnten 11 kontextbezogene, institutionelle, personelle sowie prozessbezogene und politische Erfolgsfaktoren für das Zustandekommen interprofessioneller Zusammenarbeit herausgearbeitet werden.
Gestützt auf die Studienergebnisse wurden sieben Empfehlungen formuliert, wie die Politik auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene die interprofessionelle Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen Gesundheitswesen und Sozialdienst fördern könnte.
Forschungsfrage, Ziel und methodisches Vorgehen
Die Hauptfrage lautete, wie es Gemeinden und/oder Regionen gelingt, interprofessionelle Angebote umzusetzen, um Menschen, welche Leistungen sowohl im Gesundheitswesen wie auch im Sozialbereich beziehen, in effektiver und effizienter Weise zu versorgen.
Ziel der Studie war es, die wichtigsten Faktoren zu identifizieren, die das interprofessionelle Schnittstellenmanagement zwischen Gesundheits- und Sozialwesen fördern bzw. behindern.
Die Beantwortung der Forschungsfragen erfolgte anhand eines Fallstudienvergleichs von zehn Beispielen interprofessioneller Zusammenarbeit aus der ganzen Schweiz. Dem explorativen Charakter der qualitativen Studie entsprechend wurden die theoretischen Grundlagen und das Fallstudiendesign entlang des Forschungsprozesses anhand der jeweils gewonnenen Erkenntnisse fortlaufend weiterentwickelt.
Laufzeit: Juni 2019 bis Mai 2020
Projektteam: Christian Rüefli (Projektleitung), Michèle Gerber, Anna Suppa, Büro Vatter AG
Letzte Änderung 07.09.2020
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