Patientenstudie A: Widersprüchliche Einschätzungen durch Gesundheitsfachpersonen in der interprofessionellen Zusammenarbeit (IPZ)

Wie relevant sind widersprüchliche Einschätzungen von Gesundheitsfachpersonen für Patientinnen und Patienten und wie gehen sie damit um? Welchen Einfluss hat IPZ auf Entscheidungssituationen? Die Studie gibt Antworten und enthält einen Patientenleitfaden mit konkreten Tipps.

Die Studie ist eine der ersten Analysen, die genaue Informationen zu Bedeutung, Beschaffenheit und Ursachen widersprüchlicher Einschätzungen im Schweizer Gesundheitswesen liefern. Obwohl die Untersuchung nicht für die Gesamtheit der Schweizer Bevölkerung repräsentativ ist, liefert sie wichtige Erkenntnisse über den Sensibilisierungsbedarf aller Beteiligten.

Als Beitrag dazu haben die Studienautorinnen und -autoren einen Leitfaden mit Ratschlägen für Patientinnen und Patienten entwickelt. Weitere Empfehlungen betreffen unter anderem den Aufbau geeigneter Prozess- und Verantwortungsstrukturen in der Behandlungskette oder die Schaffung von Anreizen für einen besseren Informationsaustausch zwischen Gesundheitsfachpersonen.

Der erarbeitete Patientenleitfaden und die Fachinformationen stehen in mehreren Sprachen zur Verfügung und sind über die ZHAW erhältlich: https://www.zhaw.ch/wig/we.

Forschungsfrage, Ziel und methodisches Vorgehen

Heute gibt es kaum generalisierbare Aussagen zu den Effekten interprofessioneller Zusammenarbeit (IPZ) auf die Wahrnehmung und Bewertung von widersprüchlichen Einschätzungen durch Patientinnen und Patienten. Das vorliegende Projekt nimmt sich dieser Forschungslücke an. Es untersucht, wie IPZ das Auftreten von und den Umgang mit widersprüchlichen Einschätzungen von Gesundheitsfachpersonen verändert, wie dies von den Patientinnen und Patienten erfahren wird und was die Konsequenzen davon sind.

Im Projekt wurde ein konzeptionelles Framework entwickelt, welches einen Überblick über die Faktoren gibt, die das Auftreten von widersprüchlichen Einschätzungen und den Umgang der Patientinnen und Patienten mit widersprüchlichen Einschätzungen beeinflussen. Die Studie verfolgte ein exploratives Mixed-Methods-Studiendesign, das sowohl quantitative als auch qualitative Daten zur Analyse der Forschungsfragen beizog.

Laufzeit: Oktober 2018 bis Juni 2020

Projektteam: PD Dr. Florian Liberatore (Projektleitung), Irene Kobler, Laura Meierhof, Dr. Marc Höglinger, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW und Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie

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Letzte Änderung 05.10.2020

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