Bei Kindern und Jugendlichen sind psychische Probleme oft schwer zu erkennen. Um Ärztinnen und -ärzte, Eltern, Erziehungsberechtige und Jugendliche dafür zu sensibilisieren, hat die ZHAW zielgruppenspezifische Instrumente zum Thema erarbeitet.
Das vorliegende Projekt zielte darauf ab, Bedarfe in der Kinder- und Hausarztpraxis beim Thema psychische Gesundheit und Krankheit zu identifizieren und in Abstimmung mit den Ärztinnen und Ärzten konkrete Massnahmen für die Praxis zu entwickeln, die die Prävention und Früherkennung und adäquate Behandlung von psychischen Störungen fördern.
Forschungsfrage, Ziel und methodisches Vorgehen
Dieses Projekt widmete sich der Frage, wie psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen frühzeitig erkannt werden können und welche Instrumente zur Sensibilisierung der psychischen Gesundheit zur Verfügung stehen.
Auf Basis einer systematischen Situationsanalyse (vgl. Schlussbericht auf dieser Seite im Register «Dokumente») wurden Bedarfe in der ärztlichen Praxis identifiziert und zwei Massnahmenpakete für verschiedene Zielgruppen erarbeitet:
- Erstellung von Informationsmaterialien zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen für Eltern, Jugendliche und Fachpersonen
- Abgabe von Empfehlungen für Hausärztinnen und -ärzte zur Erkennung der in der Primärversorgung am häufigsten auftretenden psychischen Störungen
Das erste Massnahmenpaket umfasst vier Produkte:
- Einen Flyer für die Eltern zur Förderung der psychischen Gesundheit bei 6- bis 12-jährigen Kindern, welcher zehn Schutzfaktoren mit entsprechenden Alltagtipps vorstellt.
- Eine Broschüre zur Förderung der psychischen Gesundheit bei Jugendlichen von 12 bis 18 Jahren, welche psychoedukative Module mit praktischen Übungen und eine grosse Anzahl altersspezifischer Themen enthält, die in einer für Jugendliche angepassten Sprache formuliert sind.
- Zwei Fachinformationen für Haus- und Kinderärztinnen und –ärzte sowie weitere Fachpersonen, welche wichtige epidemiologische Daten zur psychischen Gesundheit von Kindern bzw. Jugendlichen, kurze Vorstellungen geeigneter diagnostischer Screening-Instrumente und konkrete Formulierungsvorschläge zum Ansprechen psychischer Probleme durch die Fachpersonen enthalten.
Das zweite Massnahmenpaket umfasst die Erarbeitung von Empfehlungen für Ärztinnen und Ärzte zur Erkennung der in der Primärversorgung am häufigsten auftretenden psychischen Störungen. Diese Empfehlungen werden zu gegebener Zeit in Fachzeitschriften publiziert.
Laufzeit: Juni 2018 bis Juni 2020
Projektleitung: Prof. Dr. Frank Wieber und Prof. Dr. Agnes von Wyl, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)
Letzte Änderung 10.06.2024
Kontakt
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Abteilung Gesundheitsversorgung und Berufe
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