Wie ist formelle Freiwilligenarbeit derzeit in die Gesundheitsversorgung eingebettet? Welche Erfolgsfaktoren führen zu ihrem gelungenen Einsatz? Wo entstehen Spannungsfelder im Rahmen der interprofessionellen Versorgung? Die Studie gibt Antworten.
Die interprofessionelle Zusammenarbeit (IPZ) im Gesundheitswesen setzt auf die Verbindung unterschiedlicher Fachdisziplinen, Expertisen und Erfahrungen von Fachpersonen, Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen sowie weiteren Beteiligten. Zur letzten Gruppe gehören auch Freiwillige. Beim Einsatz von Freiwilligen sind mehrere Perspektiven zu berücksichtigen: aus der Sicht der Patienten und Patientinnen und/oder deren Angehörigen, der Einsatzorganisation, der bezahlten Mitarbeitenden/Fachpersonen, die mit den Freiwilligen interagieren, und nicht zuletzt auch aus der Sicht der Freiwilligen selbst. Neben diesen verschiedenen Perspektiven ist auch der unterschiedliche Grad der Verflechtung innerhalb der IPZ beim Einsatz von Freiwilligen zu berücksichtigen.
Ausgehend von den verschiedenen Perspektiven auf Freiwilligenarbeit wurden die spezifischen Einsatzmöglichkeiten von Freiwilligen im Kontext der IPZ untersucht. Es zeigt sich, dass die formelle Freiwilligenarbeit in der Gesundheitsversorgung viele Facetten aufweist und von einer starken Heterogenität geprägt ist.
Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in konkrete Handlungsempfehlungen und Leitfäden für die öffentliche Hand, Institutionen im Gesundheitswesen und für Freiwillige übertragen.
Forschungsfrage, Ziel und methodisches Vorgehen
Das Konzept der IPZ bietet nützliche und sinnvolle Ansatzpunkte, um das Engagement von Freiwilligen im Gesundheitswesen zum Nutzen aller Beteiligten zu gestalten. Die Rolle von Freiwilligen in der IPZ ist jedoch bisher noch wenig erforscht.
Ziel des vorliegenden Mandats ist es, diese Thematik unter Berücksichtigung der verschiedenen Perspektiven der in die IPZ eingebundenen Akteure bezüglich des Einsatzes von Freiwilligen sowie der unterschiedlichen Verflechtungsgrade unter den beteiligten Akteuren innerhalb der zu untersuchen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen genutzt werden, um den Einsatz von Freiwilligen in der IPZ zu verbessern und Empfehlungen für verbesserte Rahmenbedingungen zu geben.
Das Forschungsprojekt verfolgt einen Mixed-Methods-Ansatz, der qualitative und quantitative Elemente verbindet. Ein Framework für gelingende Zusammenarbeit wird vorgestellt. Es bildet die konzeptionelle Grundlage für die Analysen.
Laufzeit: Mai 2019 bis Juli 2020
Projektteam: Prof. Dr. Georg von Schnurbein (Projektleitung), Center for Philanthropy Studies (CEPS), Universität Basel in Kooperation mit PD Dr. Florian Liberatore, Nicholas Arnold, Eva Hollenstein, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW und Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie
Letzte Änderung 24.07.2024
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