Gesundheitliche Vorausplanung alltäglich machen

Bern, 23.3.2023 – Eine vom BAG und von der Schweizerischen Akademie für Medizinische Wissenschaften (SAMW) geleitete nationale Arbeitsgruppe formuliert in einer Roadmap 12 Empfehlungen, um die Gesundheitliche Vorausplanung im Alltag zu etablieren.

Symbolbild einer älteren Frau im Gespräch mit einer Ärztin

Gesundheitliche Vorausplanung

Die Gesundheitliche Vorausplanung (GVP) ist in den letzten zwei Jahren stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt: Das Coronavirus hat Menschen dazu gebracht, über intensivmedizinische Behandlungen nachzudenken und ihren Willen für oder gegen solche Massnahmen festzuhalten, z. B. in einer Patientenverfügung. Die Abstimmung zur Widerspruchslösung hat ebenfalls dazu angeregt, den Willen für oder gegen eine Organspende zu reflektieren.

Zur GVP gehört auch das Formulieren der Wünsche, wie und wo man z. B. nach einem schweren Unfall, nach einem Schlaganfall, bei zunehmender Gebrechlichkeit oder fortschreitender Demenz behandelt und betreut werden möchte. Die Vorausplanung fördert die Selbstbestimmung und schafft Sicherheit – unabhängig von Alter und Gesundheitszustand.

GVP ist freiwillig. Sie soll aber für alle, die sich damit befassen möchten, zugänglich und verständlich sein. Hier gibt es Verbesserungspotenzial in der Schweiz. Seit 2021 hat eine nationale Arbeitsgruppe unter Co-Leitung von BAG und SAMW im Auftrag des Bundesrates den Handlungsbedarf analysiert, um die GVP in der Schweiz zu stärken. Ein Modell mit konkreten Empfehlungen stand im Sommer 2022 in der öffentlichen Vernehmlassung. Unter Berücksichtigung der 170 eingegangenen Stellungnahmen veröffentlicht die Arbeitsgruppe nun die «Roadmap für die Umsetzung der GVP in der Schweiz».

Roadmap für die Umsetzung der GVP in der Schweiz

Die Roadmap skizziert zwölf Empfehlungen, die dazu beitragen sollen, dass GVP im Alltag stärker verbreitet und verankert wird. Dabei werden vier Bereiche angesprochen:

  1. Sensibilisierung der Bevölkerung
  2. Hilfestellungen zur GVP für alle
  3. Rolle der Fachpersonen im Gesundheits-, Sozial- und Beratungsbereich
  4. Qualitätsverbesserungen der Instrumente und Prozesse

Das Dokument bietet weder eine Vorlage für die Patientenverfügung noch will es bestehende Initiativen im Bereich GVP ersetzen. Vielmehr soll es die Bekanntheit, Zugänglichkeit und Qualität der GVP verbessern. Die Empfehlungen werden nun schrittweise umgesetzt; Projekte und Arbeiten in Subgruppen mit entsprechender Expertise sind bereits in Planung.

Die Roadmap ist online in vier Sprachen (d/f/i/e) verfügbar. Auf der Website der «Plattform Palliative Care» finden sich zudem vertiefende Informationen.

Letzte Änderung 23.03.2023

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