Coronavirus: Schlussbericht über die Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheitskosten

Bern, 21.06.2023 - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 21. Juni 2023 den Schlussbericht über die finanziellen Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die Kostenträger im Gesundheitswesen verabschiedet. Der Schlussbericht fasst die beiden Zwischenberichte zusammen und ergänzt sie mit den Zahlen des Jahres 2022 sowie den Angaben zu den Kosten in den Kantonen. Der Fokus liegt auf den direkten Gesundheitskosten der Covid-19 Pandemie, die der Bund, die Kantone, die Versicherer und die Versicherten in den Jahren 2020 bis 2022 getragen haben. Für den Bund haben diese rund 5 Milliarden Franken betragen, während die direkten Gesundheitskosten für die Kantone zwischen 2,3 Milliarden Franken und 2,9 Milliarden Franken lagen.

Der Ständerat hat den Bundesrat im April 2020 mit einem Postulat (20.3135) beauftragt, einen Bericht über die Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheitskosten vorzulegen. Der Schlussbericht gibt eine umfassende Übersicht über die direkten Gesundheitskosten, die aufgrund der Covid-19 Pandemie für die medizinische Versorgung der Bevölkerung entstanden sind.

Bei den Kosten der Kantone handelt es sich um eine Schätzung der angefallenen Kosten auf der Basis einer Erhebung bei den Kantonen, die das Forschungsinstitut INFRAS im Auftrag des BAG durchgeführt hat. Deshalb liegen einige geschätzten Zahlen in einer bestimmten Bandbreite vor.

Hohes Engagement von Bund und Kantonen

Beim Kostenträger Bund machen die Kosten für die Covid-19-Tests (3 Milliarden Franken) sowie für die Beschaffung von Impfstoffen und medizinischen Gütern (1,7 Milliarden Franken) den grössten Teil der Kosten aus, die der Bund in den Jahren 2020 bis 2022 getragen hat.

Hinzu kommen noch Kosten in der Höhe von 160 Millionen Franken für den Einsatz der Armee im Gesundheitswesen. Innerhalb der Jahre 2020 und 2021 leistete die Armee drei Mall Assistenzdienst und rund 380 000 Dienststage, um das zivile Gesundheitswesen zu unterstützen.

Die Kantone haben 413 Millionen Franken für die Impfung der Bevölkerung aufgewendet. Die Kosten für die Bereitstellung zusätzlicher Kapazitäten in den Spitälern lagen zwischen 570 und 938 Millionen Franken in den Jahren 2020 bis 2022.

Im Bereich der stationären Behandlungen von Covid-19-Patientinnen und -Patienten werden 55 Prozent der Kosten von den Kantonen übernommen, 45 Prozent gehen zulasten der Versicherer. Die Kosten für die stationäre Behandlung zulasten der Kantone bewegten sich zwischen 997 und 1’171 Millionen CHF in den Jahren 2020 bis 2022.

Die finanziellen Auswirkungen auf die Versicherer und die Versicherten

Im Bereich der stationären Behandlung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten lag der Kostenanteil zulasten der Versicherer in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) zwischen 816 und 958 Millionen Franken in den Jahren 2020 bis 2022.

Die Versicherer haben auch 380 Millionen Franken für die Impfkosten übernommen. Es handelte sich um Kosten gemäss Pauschalen für die Impfleistungen sowie die Pauschale pro Impfdosis. Für die Impfung wurde keine Kostenbeteiligung erhoben. Somit war die Impfung für die OKP-Versicherten kostenlos. Zusätzlich kamen die Versicherer zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 für die Covid-19-Tests auf.

Die Kosten für die ambulanten Behandlungen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung konnten nicht identifiziert werden, da eine klare Unterscheidung von anderen ambulanten Leistungen nicht möglich war.     

Der starke Anstieg der mittleren Prämie für das Jahr 2023 ist vor allem auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen: Einerseits durch die im Bericht angegebenen direkten Kosten der Versicherer und andererseits durch Nachholeffekte verschobener medizinischer Eingriffe.


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