Die Gesundheitskosten steigen weiterhin an

Bern, 20.04.2009 - Im Jahr 2008 beliefen sich die Kosten, die zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) abgerechnet wurden, pro versicherte Person auf 2973 Franken. Die Kosten sind damit im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 Prozent gestiegen. Das zeigt das Monitoring des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Die stärksten Steigerungen betreffen ambulante Spitalbehandlungen (+ 10,4%), Laboratorien (+ 8.5%), Spitex (+ 5,5%), von Ärzten verschriebene Medikamente (+ 5,0%) und ärztliche Behandlungen (+ 4,3%).

Gemäss aktuellen Zahlen des Monitorings der Kranken­versicherungs-Kostenentwicklung (MOKKE)[1], betrug die Differenz der Pro-Kopf-Gesamtkosten[2] im Jahr 2008 im Vergleich zur Vorjahresperiode (2007) 3,9 Prozent. Vor einem Jahr lag die Kostensteigerung am Jahresende bei 3,8 Prozent.

Die stationären Spitalbehandlungen haben sich nur um 1,5 Prozent erhöht. Dennoch bleibt die Kostenkategorie "Spital stationär" mit 696 Franken oder 23,4 Prozent der Gesamtkosten der grösste Kostenfaktor der OKP. Die noch nicht konsolidierten Daten von Januar und Februar 2009 deuten auf eine deutlich erhöhte Wachstumsrate in diesem Bereich hin. Diese neue Steigerung könnte durch die verzögerte Weiterleitung von Rechnungen des letzten Quartals 2008 entstanden sein.

Die Kosten für Pflegeheime (+ 3,0%) und Physiotherapie (+ 2,6%) sind im Vergleich zum Vorjahr unterdurchschnittlich gewachsen. Die Kosten der ambulanten Spitalbehandlungen hingegen verzeichnen mit einem Plus von 10.4 Prozent den grössten Zuwachs aller Kostengruppen im Jahr 2008. Gleiches gilt für die Auftrags-Laboratorien mit einem Wachstum von 8,5 Prozent.

Für Behandlungen beim Arzt werden pro versicherte Person durchschnittlich 679 Franken verrechnet, 22,9 Prozent der Gesamtkosten von 2973 Franken. Hier zeigt sich eine deutliche Beschleunigung der Kostenentwicklung: Während die Zuwachsrate 2006 im Vergleich zum Vorjahr bloss 0,4 Prozent betrug, wuchsen die Kosten im Jahr 2007 um 3,4 Prozent und 2008 gar um 4,3 Prozent. Eine deutliche Steigerung wird auch bei den Medikamentenkosten verzeichnet: Die Zahlen zeigen, dass die Ausgaben für Medikamente, die durch den Arzt abgegeben werden, mit einer Zunahme von 5,0 Prozent schneller gewachsen sind als bei der Abgabe in Apotheken, welche eine Zunahme von 3,6 Prozent aufweisen.

[1]  Das Internet-Monitoring weist die von den Krankenversicherern bezahlten Rechnungen nach folgenden Kostengruppen aus: Ärztliche Behandlungen, Medikamente abgegeben vom Arzt und Apotheken, ambulanter und stationärer Bereich der Spitäler, Pflegeheime, Laboratorien, Physiotherapie und Spitex.

[2] Im Monitoring werden die Bruttokosten pro versicherte Person, das heisst inklusive der Kostenbeteiligung, dargestellt.

Internet-Monitoring unter: www.bag.admin.ch/kmt.
Der Web-Auftritt beinhaltet graphische und tabellarische Darstellungen. Dies erlaubt eine Gesamt­schau auf einen Blick und Detailinformationen für vertiefte Vergleiche.
Grafiken zur Kostenentwicklung in der OKP nach Leistungserbringern befinden sich unter der Adresse: http://www.bag.admin.ch/themen/krankenversicherung/index.html?lang=de 


Adresse für Rückfragen

BAG, Sektion Kommunikation, Tel: 031 322 95 05 oder media@bag.admin.ch



Herausgeber

Bundesamt für Gesundheit
http://www.bag.admin.ch

https://www.bag.admin.ch/content/bag/de/home/das-bag/aktuell/medienmitteilungen.msg-id-26460.html