Die Themengruppe «Arztberuf der Zukunft» ist seit 2021 beauftragt, Anpassungen in der ärztlichen Ausbildung zu prüfen, die zur Erfüllung der künftigen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten erforderlich sind.
Wie überall in Europa so wird auch in der Schweiz die Bevölkerung seit mehreren Jahren immer älter. Mit dem kommenden Eintritt der «Babyboomer-Generation» ins Rentenalter wird die Zahl der chronischen Krankheiten in der Bevölkerung zunehmen.
Arztberuf im Wandel - welche Herausforderungen sind zu erwarten?
Im Zuge dieser Tendenz verändern sich auch die Gesundheitsberufe. Anders als die Generation vor ihnen bevorzugen die jungen Ärztinnen und Ärzte heute ein Gleichgewicht zwischen Privat- und Berufsleben. Teilzeitarbeit und die Tätigkeit in einer Gemeinschaftspraxis werden bevorzugt. Umgekehrt nimmt das Interesse an der Übernahme einer Führungsposition ab. Zudem gibt es unter den neuen Diplomierten seit einigen Jahren mehr Frauen als Männer, und dieser Unterschied nimmt eher zu. Auch die anderen Gesundheitsberufe entwickeln sich weiter, wovon die Möglichkeit zum Erwerb eines Mastertitels in allen Gesundheitsberufen zeugt, die nicht im Medizinalberufegesetz (MedBG) aufgeführt sind.
Zusätzlich zu diesen Veränderungen entwickeln sich auch die anderen Berufsrollen im Gesundheitswesen. Beispielsweise erlaubt die 2015 erfolgte Revision des MedBG den Apothekerinnen und Apothekern die Abgabe rezeptpflichtiger Arzneimittel auch ohne ärztliche Verschreibung.
Durchführung der Arbeit und Empfehlungen
An der Sitzung der Plattform «Zukunft ärztliche Bildung» vom 11. Mai 2020 sprachen sich die Mitglieder für die Einsetzung der Steuergruppe «Arztberuf der Zukunft» aus. Diese Gruppe beschloss, die Thematik in drei Unterthemen zu gliedern: Megatrends, Patientinnen/Patienten und Öffentlichkeit sowie Kompetenzen zukünftiger Ärztinnen und Ärzte. So wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, die sowohl aus Mitgliedern der Steuergruppe als auch aus externen Fachpersonen bestanden. In einem ersten Schritt haben die ersten beiden Arbeitsgruppen ihre Arbeiten abgeschlossen. Deren Ergebnisse wurden von der dritten Arbeitsgruppe aufgenommen, die Schlussempfehlungen formulieren sollte. Diese Empfehlungen betrafen vier Hauptaspekte:
1. CanMEDS-Rollen und kompetenzbasierte Bildung
2. Qualität der ambulanten medizinischen Leistungen
3. Stärkung des Task Shifting und des Task Sharing
4. Stärkung der engen Zusammenarbeit mit den Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen
Die Arbeiten der Themengruppe wurden an der Plattformsitzung vom 12. März 2024 genehmigt. Die Verantwortlichkeiten für die Umsetzung der verschiedenen Empfehlungen wurden unter den Mitgliedorganisationen der Plattform aufgeteilt.
Letzte Änderung 03.06.2024
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Abteilung Gesundheitsversorgung und Berufe
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