Die Themengruppe «Arztberuf der Zukunft» hat Anpassungen in der ärztlichen Ausbildung empfohlen, die zur Erfüllung der künftigen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten erforderlich sind. Die Themengruppe wurde im Rahmen der Plattform «Zukunft ärztliche Bildung» (ZäB) ins Leben gerufen.
Wie in ganz Europa wird auch die Bevölkerung in der Schweiz seit mehreren Jahren immer älter. Mit dem bevorstehenden Eintritt der «Babyboomer-Generation» ins Rentenalter wird die Anzahl chronischer Krankheiten in der Bevölkerung zunehmen.
Arztberuf im Wandel - welche Herausforderungen sind zu erwarten?
Im Zuge dieser Tendenz verändern sich auch die Gesundheitsberufe. Anders als die Generation vor ihnen bevorzugen die jungen Ärztinnen und Ärzte heute ein Gleichgewicht zwischen Privat- und Berufsleben. Teilzeitarbeit und die Arbeit in einer Gemeinschaftspraxis werden bevorzugt. Gleichzeitig nimmt das Interesse an einer Führungsposition ab.
Ausserdem gibt es unter den neuen Diplomierten seit einigen Jahren mehr Frauen als Männer – diese Entwicklung wird sich zukünftig tendenziell noch verstärken. Auch die anderen Gesundheitsberufe entwickeln sich weiter. So kann in vielen Gesundheitsberufen (z.B. Pflege, Physiotherapie etc.), die nicht im Medizinalberufegesetz (MedBG) geregelt sind, ein Matertitel erworben werden.
Auch entwickeln sich andere Berufsrollen im Gesundheitswesen. Zum Beispiel können Apothekerinnen und Apothekern seit der Revision des MedBG im 2015 rezeptpflichtige Arzneimittel auch ohne ärztliche Verschreibung abgeben.
Durchführung der Arbeiten und Empfehlungen
An der Sitzung der Plattform «Zukunft ärztliche Bildung» vom 11. Mai 2020 sprachen sich die Mitglieder für die Einsetzung der Themengruppe «Arztberuf der Zukunft» aus. Diese Gruppe beschloss, die Thematik in drei Unterthemen zu gliedern: Megatrends, Patientinnen/Patienten und Öffentlichkeit sowie Kompetenzen zukünftiger Ärztinnen und Ärzte. So wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, die sowohl aus Mitgliedern der Steuergruppe als auch aus externen Fachpersonen bestanden. In einem ersten Schritt haben die ersten beiden Arbeitsgruppen ihre Arbeiten abgeschlossen. Deren Ergebnisse wurden von der dritten Arbeitsgruppe aufgenommen, die daraus Schlussempfehlungen formulieren sollte. Diese Empfehlungen betrafen vier Hauptaspekte:
- CanMEDS-Rollen und kompetenzbasierte Bildung
- Qualität der ambulanten medizinischen Leistungen
- Stärkung des Task Shifting und des Task Sharing
- Stärkung der engen Zusammenarbeit mit den Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen
Die Arbeiten der Themengruppe wurden an der Plattformsitzung vom 12. März 2024 genehmigt. Die Verantwortlichkeiten für die Umsetzung der verschiedenen Empfehlungen wurden unter den Mitgliedorganisationen der Plattform aufgeteilt. Die Plattform «Zukunft ärztliche Bildung» verfolgt die Umsetzung.
Letzte Änderung 24.02.2025
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