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DiscoursPublié le 21 novembre 2025

L’espace de données de santé et son utilité

Berne – Intervention d’Anne Lévy, directrice de l’OFSP, à l’occasion de la quatrième journée d’information sur DigiSanté – La version orale fait foi.

Sehr geehrter Herr Generalsekretär
Liebe Kolleginnen und Kollegen
Sehr geehrte Damen und Herren

Ich freue mich sehr über die vielen bekannten und auch über die neuen Gesichter und das grosse Interesse an unserem Info-Anlass. Sie sind die Essenz von DigiSanté. Mit Ihrem Blick durch die «digitale Brille» der Kantone, Spitäler, Ärzteschaft, der Apotheken, Versicherer, Pflegenden oder Forschenden tragen Sie massgeblich dazu bei, dass die digitale Transformation des Schweizer Gesundheitswesen gelingt. Was es dafür braucht, sind gut vernetzte Systeme und Prozesse sowie eine enge, konstruktive Zusammenarbeit über die Systemgrenzen hinweg.

Nous avons besoin d’experts de la Suisse entière

Mesdames, messieurs – signore, signori

Le succès de DigiSanté dépend en grande partie de la capacité de tous les acteurs impliqués à tirer à la même corde. Il s’agit d’une collaboration maîtrisée. – C’est cela qui compte !

Dans ce domaine, nous sommes déjà bien partis : Je pense par exemple, au groupe spécialisé Gestion des données qui a déjà réalisé un précieux travail de fond. En posant des jalons importants, précisément liée à la standardisation. Le comité de branche joue aussi un rôle important dans la réussite du programme. À l’heure actuelle, il représente 45 organisations du système de santé suisse. En collaboration avec la Confédération et les cantons, il définit les grandes lignes de DigiSanté. En outre, chaque projet prévoit une participation étroite des acteurs issus de la pratique. Actuellement, 21 projets sont en cours. À cet égard, il est pour moi particulièrement important que toutes les régions linguistiques soient bien représentées !

Ensemble, nous mettons en place un Espace des données de santé, appelé plus fréquemment Swiss Health Data Space, ou Swiss HDS. À cette fin, nous entendons collaborer avec des experts de la Suisse entière. Voilà pourquoi je souhaite lancer un appel à toutes les personnes de langue latine ici présentes : incitez d’autres collègues à s’engager ! – Nous avons besoin de vous !

Avec la traduction simultanée, je peux maintenant continuer en allemand.

Gemeinsame Grundlagen schaffen

Nun zum Gesundheitsdatenraum Schweiz, dem «Swiss Health Data Space» «SwissHDS». Wir stehen heute – gemeinsam – an einem entscheidenden Punkt: Mit dem Gesundheitsdatenraum Schweiz (Swiss HDS) wollen wir die Grundlage dafür schaffen, damit Gesundheitsdaten sicher und strukturiert ausgetauscht werden können und mehrfach nutzbar werden: für die Versorgung und die Abrechnung, für effiziente Behördenleistungen, für die Planung und Steuerung des Gesundheitswesens und für die Forschung.

So weit sind wir heute noch nicht: Vielmehr tippen Gesundheitsfachpersonen immer noch Laborwerte ab, kopieren Diagnosen und übertragen Medikationslisten von Bildschirm zu Bildschirm – weil die Systeme nicht miteinander kommunizieren. Die meisten Informationen sind zwar digital vorhanden, bleiben aber in isolierten Systemen gefangen. Damit meine ich individuelle Softwarelösungen in Spitälern, Praxen und anderen Gesundheitseinrichtungen. Diese funktionieren, für sich selbst genommen, gut. Für den effizienten Datenaustausch reichen sie mangels Vernetzung aber nicht aus. Weil es zwischen Ihnen keine Verbindung gibt. Weil sie nicht die gleiche Sprache sprechen. Bildlich gesprochen können sie sich zwar hören, aber nicht verstehen. Technisch betrachtet liegt das daran, dass sie nicht die gleichen semantischen und technischen Standards verwenden.

Das heisst nun aber nicht, dass die ganze Schweiz dieselbe Softwarelösung verwenden oder auf einen Anbieter setzen muss. Es geht vielmehr darum, die fragmentierte Systemlandschaft zu vernetzen, schweizweit verbindliche Standards zu etablieren und so einen nationalen Gesundheitsdatenraum zu schaffen.

Den sicheren und strukturierten Informationsfluss ermöglichen

In diesem Gesundheitsdatenraum ist der nahtlose, sichere und strukturierte Informationsfluss zwischen allen Akteuren möglich. So dass eben keine Laborberichte mehr abgetippt werden müssen und keine Spital-Überweisungen von Hand erneut im Klinik-System zu erfassen sind. Der Gesundheitsdatenraum sorgt dafür, dass relevante Informationen zwar dezentral verbleiben. Sie sind für die jeweils Berechtigten aber zur richtigen Zeit abrufbar beziehungsweise einsehbar. Das ermöglicht bessere Diagnosen, gezieltere Therapien und eine effiziente Versorgung – und stärkt die Patientensicherheit.

Als Grundlage für den Gesundheitsdatenraum stellt der Bund Basisdienste und Infrastrukturkomponenten für den automatisierten Datenaustausch bereit. Und schafft damit einen digitalen Service Public, an den alle Systemhersteller andocken können, den alle Akteure nutzen können. Ebenfalls wichtig: Die Regeln, wer im Gesundheitswesen welche Daten sehen oder nutzen darf, verändern sich dadurch nicht. Was sich verändert und vereinfacht, sind die Prozesse.

Nehmen wir das Beispiel meldepflichtige Krankheiten – ein gutes Beispiel. Hier können wir als Verwaltung den Anfang machen: Leitplanken setzen, vereinfachen und vereinheitlichen. Damit der Alltag für die Akteure erleichtert und einheitlicher wird. Diese Vorgaben und Normen sollen so gestaltet sein, dass sie den nahtlosen Datenaustausch mit der Verwaltung erleichtern und den Datenaustausch zwischen den Leistungserbringern vereinfachen.

Die digitale Transformation führt also zu einer Veränderung des Systems und der Prozesse. Es entstehen neue – bisher noch nicht genutzte – digitale Lösungen. Das ist so gewollt. Wir möchten die analoge Welt ja nicht nur einfach digital abbilden, sondern die vielfältigen Möglichkeiten nutzen und einbeziehen, die sich dank der digitalen Transformation bieten.

Ein gutes Beispiel zur Veranschaulichung sind digitale Stadtpläne. Natürlich ist es bereits hilfreich, wenn ich den Stadtplan auch auf meinem Smartphone anschauen kann, statt nur auf Papier. Noch praktischer ist, dass ich auf der digitalen Karte auch sehen kann, wo die nächste Apotheke oder das nächste italienische Restaurant ist. Ich kann auch die Öffnungszeiten oder die Speisekarten abfragen. Und finde den Fahrplan für den öffentlichen Verkehr oder die beste Route, wenn ich lieber zu Fuss unterwegs bin. Das ist Nutzen, der durch Transformation entsteht.

Auf den Gesundheitsdatenraum Schweiz übertragen heisst das: Je mehr Akteure ihre Gesundheitsdaten so erfassen und speichern, dass sie nahtlos und sicher geteilt werden können, desto grösser der Nutzen, desto mehr Angebote entstehen: Von digitalen Therapieunterstützungen über intelligente Frühwarnsysteme bis hin zu personalisierter Medizin.

Integration des E-GD in den Swiss HDS über standardisierte Schnittstellen

Das auf 2030 geplante elektronische Gesundheitsdossier (E-GD) ist ebenfalls Bestandteil des Swiss HDS und soll von den automatisierten Datenflüssen direkt profitieren. Mit der vom Bundesrat Anfang Monat verabschiedeten Gesetzesrevision sollen neu alle Menschen in der Schweiz kostenlos und automatisch ein elektronisches Gesundheitsdossier erhalten – ausser man spricht sich dagegen aus. Zudem sollen mehr Gesundheitsakteure verpflichtet werden, das elektronische Gesundheitsdossier zu verwenden. Denn: wenn es alle nutzen, erhöht sich der Nutzen für alle.

Neu stellt der Bund für das E-GD eine technischen Plattform zur Verfügung. Das heisst nicht, dass die Datenhaltung zentral erfolgen wird. Die Daten können über diverse Rechenzentren verteilt gespeichert werden. Es heisst auch nicht, dass der Bund plötzlich Zugang zu allen E-GD Daten haben wird. Der Schutz der Privatsphäre unserer Bürgerinnen und Bürger sowie Datenschutz und Informationssicherheit stehen an erster Stelle. Gleichzeitig müssen wir digitale Lösungen bieten, die praxistauglich und benutzerfreundlich sind.

Ziel ist, dass das E-GD über standardisierte Schnittstellen nahtlos in den Gesundheitsdatenraum Schweiz integriert wird. Damit entfallen auch die Mängel des heutigen EPD, das vor allem aufgrund des Eröffnungsprozesses für viele zu kompliziert war. Der bisherige gesetzliche Rahmen war nicht optimal. Wer schon ein EPD hat oder noch eines eröffnet, bis das E-GD kommt, hat aber natürlich den Vorteil, wichtige Gesundheitsdaten bereits beisammenzuhaben und sie weiter ergänzen zu können. Diese werden dann ins E-GD migriert. Vollen Nutzen entfaltet dann das neue elektronische Gesundheitsdossier. Weil dann alle eins haben, es alle Leistungserbringer nutzen und es alle meine relevanten Gesundheitsdaten enthält.

Schrittweise Umsetzung

Die digitale Transformation gibt es nicht gratis. Das wissen wir. Mit dem Gesundheitsdatenraum Schweiz schafft der Bund die Infrastruktur für den nahtlosen und sicheren Austausch von Gesundheitsdaten. Dazu gehören verbindliche Vorgaben, wie Systeme miteinander kommunizieren sollen und wie Daten und Austauschformate standardisiert werden sollen. Und die notwendigen Infrastrukturkomponenten, wie zum Beispiel nationale Abfragedienste, Verzeichnisse oder Autorisierungs- und Authentisierungsprozesse.

Für die Ausführung und Umsetzung beziehen wir Sie eng mit ein – als wichtige Akteure im Gesundheitswesen. Die Gesamtkosten für die Investitionen kann der Bund jedoch unmöglich alleine tragen. Es müssen alle gemeinsam in die Zukunft investieren. Was ja auch schon passiert. Nur eben nicht koordiniert in dieselbe Richtung.

Was uns auch wichtig ist: Wir machen vorwärts, Schritt für Schritt. Und schaffen so zusätzliche Planungs- und Investitionssicherheit für die Branche. In der ersten Jahreshälfte 2026 wollen wir Pilotprojekte für den Gesundheitsdatenraum starten: Zum Beispiel mit der e-Medikation. Um Erfahrungen zu sammeln, die für den weiteren Ausbau nützlich sind.

Ich habe jetzt viel über Technik, über gemeinsame Standards und Austauschformate gesprochen. Im Zentrum der digitalen Transformation stehen aber nach wie vor die Menschen und die öffentliche Gesundheit. Die digitale Transformation dient ihnen, sie bringt Vereinfachung, Entlastung, Transparenz und stärkt die Patientensicherheit. Je eher alle involvierten Akteure mitziehen, desto besser und schneller gelangen wir ans Ziel. Desto rascher profitieren alle von der digitalen Transformation: Die Gesundheitsfachpersonen, die Dienstleister – und vor allem unsere Bürgerinnen und Bürger.

Wir haben es in der Hand. Gemeinsam. Machen wir uns auf!

Herzlichen Dank. Merci beaucoup. Grazie!

Office fédéral de la santé publique OFSP

Direction
Schwarzenburgstrasse 157
Suisse - 3003 Berne