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ANP Uri: Interprofessionelle Arbeitsteilung zwischen Hausarzt und Pflegeexpertin APN - ein Pilotprojekt

Institut für Hausarztmedizin & Community Care Luzern
Forschung
6004 Luzern

Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion Kanton Uri
sottas formative works
Hausarztpraxis in Bürglen (UR)
Careum Hochschule Gesundheit
CSS Versicherung

Kanton: Uri

Kurzbeschrieb

Aufgrund des drohenden Hausärztemangels im Kanton Uri läuft seit August 2017 in der Hausarztpraxis in Bürglen ein 3-jähriges Pilotprojekt mit dem Ziel, den Einsatz einer Pflegeexpertin APN mit Masterabschluss in der Grundversorgung zu erproben und zu evaluieren, um eine qualitativ hochstehende Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Das Projekt wurde vom Kanton Uri selbst ins Leben gerufen und steht unter der Leitung des Instituts für Hausarztmedizin & Community Care Luzern (IHAM&CC). Die wissenschaftliche Begleitforschung erfolgt durch das IHAM&CC sowie sottas formative works. Weitere Projektpartner sind die CSS Versicherung und die Careum Hochschule Gesundheit. Diese Konstellation verschiedener Stakeholder aus der Politik, Bildung, Forschung, Praxis und dem Versicherungswesen ist in diesem Bereich schweizweit einzigartig.

Der Fokus der APN liegt auf der Betreuung von älteren, multimorbiden Patient/innen in psychosozial komplexen Betreuungssituationen. Hausbesuche und Alters- / Pflegeheimvisiten sind weitere Einsatzgebiete. Die APN betreut aber auch Patient/Innen mit kleineren medizinischen Notfällen oder hilft bei der Bewältigung der jährlichen Grippewelle mit.

Erste Ergebnisse aus der Evaluation zeigen eine hohe Akzeptanz und Zufriedenheit bei den Patient/innen und Angehörigen. Im Vergleich zu den Hausärzt/innen sind die Konsultationen der APN durchschnittlich fast doppelt so lange. Für die interprofessionelle Zusammenarbeit mit den Hausärzt/innen und den medizinischen Praxisassistent/innen sind eine gute Kommunikation, klare Aufgabenteilung und gegenseitiges Rollenverständnis essentiell. Dem ärztlichen Mentorat im Rahmen der postgraduellen Ausbildung der APN kommt eine wichtige Bedeutung zu. So erlernt sie die in der Grundversorgung benötigten klinischen Skills in der Praxis und kann ihre Selbstständigkeit bzw. Autonomie steigern.

Das Projekt konnte zu Beginn dieses Jahres (2019) auf den Nachbarskanton Schwyz ausgeweitet werden.

Webseite: www.ur.ch/mmdirektionen/50689

Kontaktperson(en)

Christoph Merlo, Leiter IHAM&CC Luzern, Tel. 041 410 89 29
christoph.merlo@iham-cc.ch

Interventionsbereich

  • Bildung
  • Gesundheitsversorgung

Setting (Ort)

  • Praxis
  • Universität
  • Fachhochschule

Folgende Berufe (inkl. Fachkräfte in Aus- oder Weiterbildung) sind involviert

  • Ärzte/innen (Allgemeine Innere Medizin (Hausarztmedizin))
  • Advanced Nurse Practitioner (ANP)
  • Medizinische Praxisassistent/innen (MPA)
  • Medizinische Praxiskoordinator/innen (MPK)

Interventionsbereich / Kontext

  • Akutversorgung (inkl. Notfall / Intensivmedizin)
  • Versorgung chronisch Kranker
  • Langzeitpflege
  • Grundversorgung
  • Geriatrische Versorgung / Versorgung im Alter
  • Psychische Gesundheit
  • Multimorbidität

Zahl der involvierten Berufspersonen

  • 6–10 Personen

Zahl der betroffenen Patienten/innen

2017: 500,   2018: 1000

Die Angebote / Massnahmen / Instrumente sind

  • auf dem Stand eines Pilotprojekts

Projektverlauf

Projektplanung: 2015–2017
Projektumsetzung: 2017–2020

Projektevaluation

Es wurde eine externe Evaluation durchgeführt.

Andere ähnliche Projekte, die beim Erarbeiten als Inspiration dienten

Diverse Projekte mit Nurse Practitioner aus dem Ausland, insbesondere Schweden und Holland.

Elemente des Projekts, die inzwischen anderswo übernommen wurden

In der Gemeinschaftspraxis Bauma (ZH) findet ein ähnliches APN Pilotprojekt statt, welches mit den gleichen Methoden durch das IHAM&CC Luzern und sottas formative works evaluiert wird. Im Kanton Glarus läuft nach Vorbild Uri ein ähnliches Projekt.

Downloads

Geplante Publikationen (PDF, 07.06.2019, 49.2 kB)

Links

Präsentation Zentralschweizer Pflegesymposium
Präsentation Wennberg Conference Zurich
SRF Beitrag
SRF Beitrag II

Das könnte Sie auch interessieren:

Projektförderung

Die Projektförderung PGV unterstützt innovative Interventionen und Multiplikationen von bereits etablierten PGV-Angeboten. Sie zielt darauf ab, präventive Interventionen in der Gesundheitsversorgung zu integrieren.

Weiterführende Themen

Interprofessionalität in der ärztlichen Bildung

Diese Themengruppe beschäftigte sich mit den Schnittstellen zwischen den Bildungsgängen der Gesundheitsberufe. Als Resultat wurde ein Konzept für die interprofessionelle Ausbildung präsentiert.

Förderprogramme der Fachkräfteinitiative plus

Das vorhandene Potenzial an Fachpersonen in der Schweiz soll stärker gefördert und genutzt werden. Dies ist das Ziel der zwei neuen Förderprogramme im Gesundheitswesen, die am 4. März 2016 vom Bundesrat gutgeheissen worden sind.

Förderprogramm «Interprofessionalität im Gesundheitswesen 2017-2020»

Mit dem Förderprogramm soll die Interprofessionalität im Gesundheitswesen gestärkt werden. Dies soll u.a. zu einer erhöhten Effizienz beitragen.

Letzte Änderung 02.11.2022

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Sektion Weiterentwicklung Gesundheitsberufe
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