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Interprofessionelle Kommunikationsprozesse – Komplexe Gesprächssituationen mit Patientinnen und Patienten
Careum Stiftung; Careum Bildungsentwicklung; Careum Bildungszentrum; Medizinische Fakultät der Universität Zürich Careum Bildungsentwicklung 8032 Zürich
- Careum Stiftung - Careum Bildungszentrum - Medizinische Fakultät der Universität Zürich
Kanton: Zürich
Kurzbeschrieb
Die interprofessionelle Gestaltung von komplexen Gesprächen mit Patient/innen durch Pflegefachpersonen und Ärzt/innen werden in der beruflichen Praxis vereinzelt umgesetzt. In der Ausbildung wird dieses Thema bisher eher untergeordnet berücksichtigt. Für die Berufspersonen stellt dies, insbesondere wenn es sich um eine lebenseinschneidende Mitteilung handelt, eine grosse Herausforderung dar, die Anforderungen an ihre kommunikativen, sozialen und ethischen Kompetenzen stellen. Eine enge Kooperation und Koordination der beiden Berufsgruppen unterstützt Patient/innen nachhaltig in der Aufnahme und Bewältigung der überbrachten Botschaft und verbessert somit erheblich ihre Gesundheitsversorgung.
Mit einer interprofessionellen Arbeitsgruppe wurde unter Berücksichtigung konstruktivistischer Prinzipien ein übergeordnetes Konzept zum Thema erstellt. Das Kernstück des Lernsettings bildet das interprofessionelle Überbringen einer lebenseinschneidenden Nachricht an Simulationspatienten/innen. Die Entwicklung der interprofessionellen Skillsunit zeigt den möglichen Ablauf des Gesprächs und die Beteiligung der Berufsgruppen. Für die Simulationssituation wurde anhand einer realen Situation Rollenbeschreibungen für die Simulationspatienten/innen und die Studierenden Medizin und HF Pflege entwickelt. Ein theoretischer Input zu den Themen «Überbringen von lebensverändernden Nachrichten» und «Ethische Aspekte am Lebensende» rundet das Setting ab.
Kernziel des interprofessionellen Lernsettings ist neben dem Erlernen, wie eine lebenseinschneidende Nachricht schonend und einfühlsam unter Berücksichtigung der ethischen Aspekte überbracht werden kann, das Fördern und Erproben der interprofessionellen Zusammenarbeit bereits in der Ausbildung. Vom Lernen miteinander, voneinander und übereinander profitieren alle: die Patienten/innen, weil sie sich auf ein eingeübtes Zusammenspiel verlassen und sich einbringen können; die Studierenden, da sie bereits in der Ausbildung notwendige interprofessionelle Kompetenzen erarbeiten können.
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