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Neuartige Zusammenarbeit zwischen dem mobilen Notfall- und Reanimationsdienst (SMUR) und dem Zentrum für psychiatrische Notfälle (CUP)
Psychiatrie Zentrum Neuenburg (CNP), Rue de la Maladière 45, 2000 Neuenburg Zentrum für psychiatrische Notfälle (CUP) 2000 Neuenburg
Neuenburger Spital (HNE), Notfallabteilung / Notfall- und Reanimationsdienst (SMUR)
Kanton: Neuenburg
Kurzbeschrieb
SMUR/CUP: Komplementäre Kompetenzen in der somatischen und psychiatrischen Krankenpflege. Im Kanton Neuenburg gibt es zwei Gesundheitseinrichtungen: eine somatische (Neuenburger Spital/Hôpital Neuchâtelois, HNE) und eine psychiatrische (Neuenburger Psychiatriezentrum/Centre Neuchâtelois de Psychiatrie, CNP). Ein Zentrum für psychiatrische Notfälle (centre d’urgences psychiatriques, CUP) wurde 2012 gegründet und in den Räumlichkeiten der Notfallabteilung des HNE untergebracht. Aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen der Notfallabteilung und dem CUP wurde im Juli 2015 beim mobilen Notfall- und Reanimationsdienst (Service mobile d’urgence et de réanimation, SMUR) ein Pilotprojekt für eine somatisch-psychiatrische Zusammenarbeit im Bereich der prähospitalen Versorgung auf die Beine gestellt. Obwohl der SMUR ursprünglich nicht den Auftrag hatte, Patientinnen und Patienten mit psychischem Leiden zu betreuen, zeigte sich in der klinischen Praxis, dass solche Interventionen notwendig sind, was die für diese Aufgabe nicht geschulten Pflegefachpersonen des SMUR oft in Schwierigkeiten brachte. Die neuartige Idee bei diesem Projekt besteht darin, eine Pflegefachperson des CUP in die Arzt- und Pflegeteams des SMUR zu integrieren, um bestimmte prähospitale Interventionen durchführen zu können, die eine komplementäre psychiatrische Kompetenz erfordern. Die sieben Kriterien für den Einsatz der psychiatrischen Pflegefachpersonen wurden gemeinsam mit den Notärzten/innen und den Psychiatern/innen festgelegt: psychotischer Zusammenbruch, Unruhe, Pflegeverweigerung, Verkehrsunfall, Suizidversuch mit unverändertem Bewusstseinszustand und Suizidabsichten. Diese neuartige klinische Zusammenarbeit scheint sowohl von den Notärzten/innen als auch vom Psychiatrieteam sehr geschätzt zu werden, denn sie ermöglicht einen vollständig komplementären Ansatz bezüglich spezifischer Kompetenzen.
Die Projektförderung PGV unterstützt innovative Interventionen und Multiplikationen von bereits etablierten PGV-Angeboten. Sie zielt darauf ab, präventive Interventionen in der Gesundheitsversorgung zu integrieren.
Diese Themengruppe beschäftigte sich mit den Schnittstellen zwischen den Bildungsgängen der Gesundheitsberufe. Als Resultat wurde ein Konzept für die interprofessionelle Ausbildung präsentiert.
Das vorhandene Potenzial an Fachpersonen in der Schweiz soll stärker gefördert und genutzt werden. Dies ist das Ziel der zwei neuen Förderprogramme im Gesundheitswesen, die am 4. März 2016 vom Bundesrat gutgeheissen worden sind.