Weltweit werden Viren und Bakterien immer resistenter gegen antimikrobielle Behandlungen. Die Schweiz beteiligt sich aktiv an der Strategie der WHO zur Eindämmung dieser Resistenzen.
Resistenzen durch Mutationen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Antibiotikaresistenz als Resistenz eines Mikroorganismus gegen ein Antibiotikum, auf das er bisher sensitiv reagiert hat. Diese Resistenz ergibt sich aus der Fähigkeit bestimmter Viren und Bakterien, der Wirkung von antiviralen Mitteln bzw. Antibiotika standzuhalten. Zur Resistenz kommt es, wenn der Mikroorganismus mutiert und sich ein Resistenzgen aneignet.
Weltweite Beschleunigung der Mutationen
Antibiotikaresistenzen sind rund um den Globus festzustellen. Da sich das Problem verschärft, handelt es sich um eine der grössten Herausforderungen für die globale Gesundheit. So sind beispielsweise 3,5 Prozent der weltweit festgestellten neuen Tuberkulosefälle auf multiresistente Erreger zurückzuführen. Diese Entwicklung beschleunigt sich wegen unsachgemässen Antibiotikagebrauchs, ungeeigneter oder fehlender Programme, radikaler Bekämpfung von Infektionen, qualitativ schlechter Medikamente, geringer Laborkapazitäten, mangelhafter Überwachung und unzureichender Reglementierung der Antibiotikaverwendung.
Globaler Aktionsplan
Der in einer Zusammenarbeit zwischen der WHO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und der Zivilgesellschaft erstellte globale Aktionsplan sieht fünf Handlungsfelder vor:
- Vermehrte Sensibilisierung und Verständnisförderung für die Antibiotikaresistenzen in der Bevölkerung;
- Verbesserung von Aufsicht und Forschung;
- Eindämmung der Infektionsverbreitung durch wirksame Sanierungs-, Hygiene- und Präventionsmassnahmen;
- Optimierung des Antibiotikagebrauchs in der Human- und Veterinärmedizin;
- Förderung von Innovation und Investitionen.
Engagement der Schweiz
Die Schweiz unterstützte die Verabschiedung des globalen Aktionsplans an der Weltgesundheitsversammlung im Mai 2015. Auf nationaler Ebene zog sie mit der Einführung der Nationalen Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) im November 2015 nach. Sie veröffentlichte eine vergleichende Studie zu verschiedenen nationalen Strategien zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen, womit sie einen Beitrag leistete zur Global Health Security Agenda, einer von den USA lancierten Initiative zur Bekämpfung übertragbarer Krankheiten.
Letzte Änderung 20.05.2019
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