Hochspezialisierte Medizin: Konzentrationsprozess setzt sich fort

Bern, 24.08.2022 - Der Prozess zur Konzentration der Leistungen der hochspezialisierten Medizin (HSM) entwickelt sich positiv. Die Kantone mobilisieren die nötigen Ressourcen und Kompetenzen für eine Planung im Sinne des Gesetzes. Dies geht aus der zweiten Aktualisierung des Berichts zur HSM-Planung hervor, die der Bundesrat an seiner Sitzung vom 24. August 2022 verabschiedet hat. Der Bundesrat sieht keinen Grund, von seiner subsidiären Kompetenz in diesem Bereich Gebrauch zu machen.

Die Kantone sind verpflichtet, im HSM-Bereich gemeinsam eine gesamtschweizerische Planung vorzunehmen. Zu diesem Zweck sind sie der interkantonalen Vereinbarung über die hochspezialisierte Medizin (IVHSM) vom 14. März 2008 beigetreten. Erfüllen die Kantone die Planungspflicht nicht zeitgerecht, so legt der Bundesrat fest, welche Spitäler für welche Leistungen auf den kantonalen Spitallisten aufzuführen sind.

Der Planungsprozess befindet sich in steter Entwicklung, sowohl in Bezug auf die Methode als auch in Bezug auf das Spektrum der berücksichtigten Teilbereiche. Am 25. Mai 2016 hat der Bundesrat einen Bericht zur Umsetzung der HSM-Planung durch die Kantone verabschiedet. Im Jahr 2019 zeigte eine erste Aktualisierung dieses Berichts, dass die von den Kantonen geleistete Arbeit in die richtige Richtung ging, um die HSM-Planung und eine entsprechende Spitalliste rechtzeitig zu erstellen. Damals kündigte der Bundesrat an, die Situation nach drei Jahren erneut prüfen zu wollen.

Bemühungen in den kommenden Jahren fortsetzen

Die vom Bundesrat verabschiedete zweite Aktualisierung des Berichts stellt fest, dass sich die Zahl der HSM-Teilbereiche, die Gegenstand einer rechtskräftigen interkantonalen Planung sind, bis Ende 2022 von 12 auf 23 fast verdoppeln dürfte.

Angesichts dieser positiven Entwicklung sieht der Bundesrat keinen Grund, von seiner subsidiären Kompetenz Gebrauch zu machen. Zudem hält er eine periodische Überprüfung der HSM-Planung für nicht mehr erforderlich. Er behält sich jedoch die Möglichkeit vor, die Situation in Zukunft erneut zu prüfen. Des Weiteren fordert der Bundesrat die Planungsorgane auf, ihre Bemühungen auch in den kommenden Jahren fortzusetzen, damit die HSM-Planung und die HSM-Spitalliste dem Stand der medizinischen und technischen Entwicklung für eine qualitative, wirtschaftliche und bedarfsgerechte Spitalversorgung entsprechen.

Hochspezialisierte Medizin (HSM)

Die hochspezialisierte Medizin betrifft den Bereich von seltenen, komplexen und teuren Interventionen und Therapien (Behandlung von schweren Verbrennungen bei Kindern, Organtransplantationen usw.). Werden solche Leistungen in zu vielen Zentren angeboten, leiden Qualität und Effizienz, weil es den Fachpersonen an Routine und Spezialwissen fehlt. Aus diesem Grund wird eine Konzentration der HSM angestrebt. Damit sollen Qualität und Effizienz in diesem Bereich gesteigert werden.


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